65 – und keine Spur müde
Wenn man den Inhalt eines bekannten Liedes aus der Popkultur wörtlich nimmt, fängt das Leben ja erst mit 66 Jahren an – doch was sollte uns daran hindern, schon früher mit spannenden Abenteuern zu beginnen. Mit 65 ist man keinesfalls zu alt für einen Segeltörn – ganz im Gegenteil. Kroatien und die kroatische Riviera bieten mit ihren unzähligen Inseln annähernd unbegrenzte Möglichkeiten zum Inselhüpfen per Segeln und ein dazu landschaftlich unvergleichliches Erlebnis. So waren wir vom Team AC Nautik im Juli 2017 insgesamt 65 Tage mit unserem Boot auf den Gewässern der kroatischen Adria unterwegs. Der Törn war eine einmalige und tolle Erfahrung, die sich in allen nur denkbaren Aspekten gelohnt hat und die wir nicht missen möchten.
Wir haben für Euch während unseres Törns eine Art bebildertes Reisetagebuch geführt und möchten Euch auf diese Weise an unseren Erlebnissen in der kroatischen Adria teilhaben lassen. Außerdem soll unser Reisetagebuch als eine Art Revierführer für all diejenigen dienen, die es uns über kurz oder lang gleichtun wollen.
Wer sind wir?
Wir, das sind meine Freundin Schnicki und ich, Martin Skipper und Segler aus Leidenschaft seit Jahren.
Bei unserer Yacht handelt es sich um die SY Princess of the Seas II, eine 30-Fuß-Segelyacht vom Typ Phantom aus der Hamburger Genzel-Werft mit klassischer Sluptakelung. Während Echolot und UKW-Funk selbstverständlich an Bord sind, sorgt die auf Booten dieser Größe nicht immer vorhandene Selbststeueranlage für den gewünschten zusätzlichen Komfort während des Törns. Die Princess of the Seas II ließe sich zwar theoretisch auch einhand segeln, aber zu zweit macht es natürlich doppelt Spaß – und wer möchte schon gerne auf eine sympathische Begleitung während eines Törns von 65 Tagen verzichten?
Die Princess of the Seas II hat Platz für eine Crew für bis zu sechs Personen. Da wir nur zu zweit unterwegs sind, ist die Größe unseres Bootes mit 30 Fuß mehr aus ausreichend und wartet mit einer äußerst komfortablen Ausstattung auf. Die Yacht verfügt über den standardmäßigen Werftausbau und bietet uns mit ihren Maßen von 9,30m Länge und 2,85m Breite reichlich Platz. Die Pantry bietet alle Möglichkeiten, auch anspruchsvollere Gerichte zuzubereiten und die gemütliche Dinette eignet sich für den Austausch von allerlei Seemannsgarn. Die Polster sind ebenso neu wie der Unterwasseranstrich. Alles im allem also top!
Natürlich haben wir uns bei unserem Segeltörn mit der Princess of the Seas II keinen unnötigen Stress gemacht und daher keine festen Routen erstellt oder gar Termine festgelegt, an welchem Tag wir wo zu sein hätten. Segeln hängt wesentlich auch von den Wetterverhältnissen, von Wind und Welle ab und dient in der heutigen Zeit in erster Linie der Entspannung – und so wollten auch wir es halten: Lieber nur die halbe Strecke unter Segeln als die ganze unter Motor!
Doch nun genug der langen Vorrede: Unser Törn beginnt in Opatija, einem Seebad an der Kvarner-Bucht auf der Halbinsel Istrien im Nordwesten Kroatiens. Unser Boot liegt in der Marina Admiral von Opatika, einem Sportboothafen mit 281 Wasserliegeplätzen, 35 Trockenliegeplätzen und so groß, dass er auch Megajachten bis zu 40 Metern Länge Platz bieten kann. Ganz nebenbei ist die Marina auch stolze Inhaberin der Blauen Flagge, eines Qualitätsmerkmals, mit dem nur Marinas ausgestattet werden, die ihren Gästen gehobenen Komfort bieten.
Bei unserem Boot handelt es sich um die SY Princess of the Seas II, eine 30 Fuß Segelyacht vom Typ Phantom aus der Genzel-Werft mit klassischer Sluptakelung. Das stehende Gut glitzert schon bei unserem ersten Blick in der Sonne und auch sonst macht die Yacht den Eindruck, sich in bestem Pflegezustand zu befinden. Ein Eindruck, der sich unter Deck fortsetzt.
Schlafmäßig haben wir es uns in der Eignerkabine im Heck gemütlich gemacht. Mit voller Stehhöhe von 1,80 m im gesamten Schiff mehr als genug Platz. Da die Princess of the Seas II über 2 Kabinen und 5 Kojen verfügt, wir aber zu zweit segeln, haben wir nicht nur im geräumigen Salon massig Raum für allerlei Tätigkeiten – dazu später mehr.
Tag 1: von Opatija nach Cres Stadt (27 sm) / Fahrzeit ca. 5 Stunden
Für die Route unseres ersten Tages haben wir uns dafür entschieden, erst einmal die Yacht kennenzulernen, Wir wollten es daher ruhig gemächlich angehen lassen und auf jeden Fall nicht Meilen bolzen. Nach einem gemütlichen vormittäglichen Imbiss, der besonders Schnicki mundete, liefen wir von Opatija aus und wollten erst einmal unser Schiff kennenlernen. Die Koordination mit Schnicki läuft hervorragend. Am frühen Abend des ersten Tages liegen wir nach 27 sm und einer Fahrzeit von ca. 5 Stunden bei meist Halbwindkurs vor der Insel Cres. So haben wir uns dafür entschieden, in die Marina Cres einzulaufen und den Abend dort ausklingen zu lassen.
Marina Cres, www.aci-club.hr Tel. + 385 (0) 51 571 622 Fax. + 385 (0) 51 571 125
Tipp: Wer Geld sparen möchte, kann alternativ zur Marina Cres auch im Stadthafen von Cres an der Außenseite der Mole des Fischerhafens anlegen. Dort sind die Liegegebühren um einiges günstiger, als in der Marina Cres. Allerdings müssen auch gewisse Komforteinschränkungen in Kauf genommen werden.
Nachdem wir klar Schiff überall gemacht und unser Nachtlager vorbereitet haben, entscheiden wir uns dafür, der hübschen Altstadt von Cres zum Abendessen noch einen Besuch abzustatten. Der Fußweg von der Marina zur Altstadt beträgt ca. 1,5 km dauert etwa 15 Minuten, er führt an der sehr schönen Hafenpromenade entlang.
Zum Abendessen sind wir in der Konoba Al Buon Gusto, einer italienischen Trattoria, in der der Chef auch schon mal selbst kocht. Wir können nur sagen, dass das Essen unsere Erwartungen noch bei weitem übertroffen hat – eine echte Empfehlung.
Konoba Al Buon Gusto, Tel. 0038551571878, Sv. Sidar 14, Cres Stadt