Kurtaxe für Skipper erhöht – Kroatien 2018

Kurtaxe für Skipper erhöht – Kroatien 2018

 

An Preiserhöhungen hat sich auch der knauserigste Skipper im Laufe der Jahre gewöhnt, er musste sich daran gewöhnen – für normal Sterbliche gab es keine Alternative. Doch ein Blick auf die veröffentlichte Preisliste ist dazu angetan, dass selbst ein gestandener Skipper, abhebt und in die Luft geht.

 

Nur ein Beispiel:                               2018           2017

 

Boot 5 bis 9 m lang                bis 15 Tage     240,00             300,00 Kuno, (Sozialtarif???!)

Boot 9 bis 12 m                      bis 15 Tage     700,00             350,00

Boot 12 bis 15 m                    bis 15 Tage     950,00             400,00

Boot 15 bis 20 m                    bis 15 Tage     1.200,00          500,00

Boote über 20 m                     bis 15 Tage     1.800,00          800,00

 

Ziemlich ausgebufft wird es bei den längeren Fristen. Hier erfolgt ein deftiger Zugriff in den Geldbeutel.

Gleiche Bootsstafflung – 90 Tage:    950,00 / 2.900,00 / 3.850,00 / 4.800,00 /7.200,00 Kuno

600,00 / 650,00    / 750,00    / 850,00    /1.300,00 Kuno

und  verrückt wird es bei einem Boot über 20 Meter lang, hier schnellt die Jahres-Kurtaxe von 1.700,00 auf 14.500,00 Kuno.

Das alles ist kein dummer Scherz, Sie können die Zahlen hochoffiziell (Quelle) nachlesen im: Narodne Novine (kroatisches Gesetzesblatt) – Ausgabe: NN 78/2017 – Nummer des Dokuments in der Ausgabe: 1922.

 

Wird das gesamte Zahlenwerk betrachtet, könnte die Vermutung auftauchen – Kroatien hat einen neuen Schutzheiligen: den Heiligen ‚Nep(p)’omuk. Murren und Protest wird laut, erst recht, wenn die fadenscheinige Begründung angesehen wird.

 

Dicht daneben – ist auch nicht weit davon?

 

Die kroatische Regierung argumentiert folgendermaßen:

 

  • Bisher wurde die Kurtaxe pro Schiff erhoben. Bei der Berechnung sei man davon ausgegangen, dass auf einem Boot nur eine Person die Kurtaxe zu zahlen habe.
  • Tatsache aber sei, dass hier Freizeitboote in aller Regel von mehreren Personen genutzt werden.
  • Folglich zahlten Skipper weniger Kurtaxe als „normale“ Touristen, die ihren Urlaub in Hotels, Appartements oder auf Campingplätzen verbringen.
  • Diese Ungleichbehandlung sollte durch die neue Kurtaxe-Regelung für Wassersportler korrigiert werden.

 

Ist diese Erkenntnis ganz neu? Und seit wann spielt der Begriff der ‚Ungleichbehandlung’ in einem amtlichen Erlass überhaupt eine Rolle?  Noch dazu eine, die die Kosten nahezu explodieren lässt und die eventuell mehr Schaden als Nutzen bringt, zumindest aber die Verhältnismäßigkeit infrage stellt. Nur weil ein Skipper ein Boot besitzt oder chartert, wirft er sicher nicht seinem Hobby auch noch Geld hinterher.

 

Es gäbe auch reelle Begründungen

 

Feststeht, es wird mit schöner Regelmäßigkeit alles teurer. Die Ansprüche an die Infrastruktur in den Marinas und deren Umfeld steigen, verursachen Kosten. Die Umwelt muss geschont werden, auch dies verursacht Kosten. Die Aufzählung kann beliebig und immer sachlich richtig erweitert werden. Jeder oder fast jeder hätte Verständnis dafür, dass die Kosten umgelegt werden.

 

Nicht gerechtfertigt ist, Kosten überdimensional anzuheben, Bootsgäste dafür zahlen zu lassen, dass ein Verantwortlicher über Jahre nicht in der Lage war, der Realität ins Auge zu schauen, zu erfassen, das Boote nur äußerst selten von nur einer Person genutzt werden. Noch weniger gerechtfertigt ist es, statt die tatsächlichen Kosten zu erfassen – Crew-Liste: vier Leute  für 12 Tage an Bord, 48 X Kurtaxe fällig. Der Staat bekommt, was ihm zusteht und die Skipper werden nicht über den Kartentisch gezogen.

 

Was tun – sprach Neptun

 

Es entspricht einer alten Regel, was der Staat einmal verfügt hat, das behält er fest in den Händen. Folglich liegt es bei den Betroffenen, damit umzugehen und das werden sie auch tun. Mit spitzem Bleistift werden sie die Möglichkeiten hin und her rechnen. Hinterfragen, ob es dringend notwendig ist, die Kurtaxe für das ganz nächste Jahr im Voraus zu bezahlen. Wie oft das Boot wirklich zum Einsatz kommt und/oder welche Alternativen sich anbieten. Klar ist, wenn gut geplant wird, lässt sich Geld sparen. Es ist nicht zwingend, dass Kurtaxe für Zeiten gezahlt wird, in denen keiner an Bord ist, das Boot nicht bewegt wird. Am Schluss wird es so sein, dass es nur Gewinner in beiden Lagern gibt. Obwohl der Staat Kroatien nur unwesentlich mehr Geld im Haushalt hat, wird er es begrüßen, sich durchgesetzt zu haben. Die pfiffigen Skipper werden feststellen, dass sie durch ordentliches Haushalten, nur unwesentlich mehr Geld für ihr geschätztes Hobby ausgegeben haben.

http://www.kuestenpatent-kroatien.at