Bootstrailer – Den Bootsanhänger richtig beladen

Bootstrailer

Den Bootsanhänger richtig beladen

 

Die hohe Kunst – Bootsanhänger richtig beladen

Es ist weit mehr als nur wichtig, sich vor Fahrtantritt mit der Ladung zu befassen, denn diese kann – und beeinflusst sicher – das Fahrverhalten des Zugfahrzeuges und in der Gesamtheit auch das Nachlaufverhalten des Bootsanhängers.

 

Was muss unbedingt und was kann mit

Es ist immer gut, wenn vor Lagebeginn entschieden ist, was unbedingt mit muss und welche Gegenstände eventuell zurückgelassen werden können. Sich ausgiebig mit der Ladung zu befassen, kann etwas später bei der Fahrt viel Ärger ersparen. Eine Checkliste kann sehr hilfreich sein, speziell dann, wenn auch – in etwa – das jeweilige Gewicht berücksichtig wird und schwere Dinge, die unbedingt mitmüssen, in greifbarer Nähe liegen.

 

Der Schwerpunkt des Hängers ist Dreh- und Angelpunkt zugleich

Der Schwerpunkt eines Bootsanhängers liegt in aller Regel mittig, ein wenig vor der Achse. Es ist beim Beladen nicht nur wichtig zu wissen, wo der Schwerpunkt des Hängers ist, sondern er ist auch fest einzuplanen bei der Verteilung der Lasten.

Vor allem sollte dabei darauf geachtet werden, dass die Last gleichmäßig am und um den Schwerpunkt herum verteilt wird. Beim Beladen ist stets die Stützlast zu berücksichtigen. Es ist immer besser die Gegenstände etwas weiter vorn zu platzieren, als sie zu weit nach hinten zu verlagern. Wird nämlich der hintere Teil – der zur Verfügung stehenden Ladefläche – zu sehr belastet, erfolgt eine negative Stützlast, die während der Fahrt das Gespann zum Schleudern bringen kann. Es ist durchaus keine Schande, die Stützlast hin und wieder zu kontrollieren, um zu erfahren wie es um diese steht.

Zusätzlich muss beim Beladen darauf geachtet werden, dass große, schwere Ladungsstücke möglichst weit unten am Boden gelagert werden. So wird der Schwerpunkt möglichst tief gehalten und beeinflusst das Fahrverhalten des Anhängers und auch des ganzen Gespanns weniger.

Ebenso wichtig ist es, darauf zu achten, dass möglichst wenig Lücken oder Hohlräume beim Beladen entstehen. Nur so kann ein Verrutschen der Ladung verhindert werden und damit zugleich eine Verlagerung des Hänger-Schwerpunktes, welcher zu einer instabilen Fahrweise führen könnte.

Marina Punat

 

Gegen Abheben und Fallen sichern

Es ist außerdem wichtig, die Ladung mit Spanngurten und Netzen zu sichern. Im Fall eines Falles werden schließlich auch die kleinsten Ladungsgegenstände zu gefährlichen Geschossen. Auch umherrutschende, schwerere Gegenstände und können den Anhänger stark negativ beeinflussen, ihn außer Kontrolle geraten lassen.

Beim Beladen des Bootanhängers ist die Sicherheit rundum oberstes Gebot. Schon deshalb sollte der Anhänger so beladen werden, dass die eigene Sicherheit und die Sicherheit Dritter jederzeit gewährleistet ist. Lieber ein Netz, einen Spanngurt zu viel einsetzen als zu denken – es geht schon.

Wenn Anhänger schon beladen ist, noch ein paar Teile unterzubringen sind, auf jeden Fall die gleiche Sorgfalt walten lassen. Die Gegenstände fest und sicher mit der vorhanden Ladung verbinden.

 

 

Was vor einer Fahrt mit dem beladenen Bootsanhänger zu beachten ist

Bevor das Gespann sich in Bewegung setzt, sollten bestimmte Punkte durchgegangen, geprüft und abgehakt werden. Es ist immer ratsam die wichtigsten Punkte einmal zusammenzustellen und diese vor dem Losfahren einzeln zu prüfen und abzuhaken.

Diese Punkte sind vor der Fahrt mit dem Boots-Anhänger zu prüfen:

  1. Entspricht das Stützlastgewicht den eingetragenen Werten oder muss es überprüft werden.
  2. Sich vergewissern, dass die Kugelkupplung des Anhängers auch tatsächlich auf dem Kugelkopf des Zugfahrzeugs eingerastet ist.
  3. Vor dem Losfahren auf jeden Fall Blinker und Leuchten kontrollieren. Durch den Elektrosatz sind Zugfahrzeug und Anhänger miteinander verbunden, ob auch alles korrekt funktioniert, sollte vor jeder Anhängerfahrt durch ein Überprüfen der Blink- und Leuchtfunktionen abgeglichen werden. Alle Reflektoren noch einmal anschauen und putzen, wenn diese verunreinigt sind.
  4. Das Sicherungsseil ist korrekt am Fahrzeug befestigt?

In einigen EU-Ländern sind dafür bestimmte Halterungen vorgeschrieben.

  1. Vor dem Losfahren unbedingt die Ladung in Augenschein nehmen. Große schwere Teile sollten unten liegen, das Gewicht sollte gleichmäßig verteilt sein und nichts sollte sich unkontrolliert bewegen können.
  2. Abschließend noch einmal um den ganzen Anhänger herumgehen.
  3. Ist die Handbremse gelöst?
  4. Ist das Stützrad hochgekurbelt?
  5. Sind die Reifen insgesamt in einem guten Zusatz?

 

All diese Punkte sollten mit einem Blick geprüft werden. Wenn nötig müssen nun noch die Spiegel am Fahrzeug richtig eingestellt und ggf. die Zusatzspiegel aufgesetzt und in Betrieb genommen werden. Dann kann die Fahrt mit dem Anhänger beginnen.

 

Ein Unfall – jetzt heißt es Ruhe bewahren

Bei einem Unfall schießen einem viele Gedanken durch den Kopf und was so alles beachtet werden muss. Seltener gehört wohl auch die Anhängerkupplung dazu. Wird selbst irgendwo gegen oder frontal in ein Hindernis gefahren, hat dies nur selten Auswirkungen auf die Anhängerkupplung.

 

Obwohl dabei andere Teile des Fahrzeugs mehr oder weniger beschädigt werden, über die Anhängerkupplung muss man erst nachdenken, wenn das Heck des Fahrzeugs beim Unfall beschädigt wird. Fährt jemand hinten drauf oder beim Einparken wird zu weit zurückgesetzt und es wird in der Wand gelandet. Jetzt ist es an der Zeit sich Gedanken über die Anhängerkupplung zu machen.

 

Anhängerkupplung beschädigt – Reparatur nicht erlaubt

Im Falle eines Auffahrunfalls auf das Fahrzeug und damit auf die Anhängerkupplung muss reagiert werden, denn eine Anhängerkupplung kann und darf nicht repariert werden.

Dies liegt daran, dass Reparaturen sowie Veränderungen jeglicher Art unzulässig sind. Die Genehmigung, die mit der Anhängerkupplung geliefert wird, erlischt automatisch. Hinzu kommen die gesetzlichen Produkthaftungsgründe, die ein Ersetzen der Anhängerkupplung notwendig machen.

 

Die Anhängerkupplung – ein sicherheitsrelevantes Teil

Wenn ein Auto hinten drauf fährt, dann sind Beschädigungen an der Anhängerkupplung oft nicht wirklich sichtbar. Wenn der Lack ab ist, ist das nicht wirklich schlimm. Mögliche Beschädigungen an den tragenden Teilen sind mit bloßen Auge nicht erkennbar. Eine Reparatur in Eigenregie scheidet generell aus. Sind Heck und Anhängerkupplung beschädigt, sollten keine Anhänger mehr mit der Anhängerkupplung gezogen werden. Diese kann, muss nur ersetzt werden.

Beschädigungen durch die Anhängerkupplung

Bei einem Auffahr-Unfall, ist sicher auch das gegnerische Fahrzeug beschädigt. Oft wird es so sein, dass durch die Anhängerkupplung am Auto die Aufprallkräfte des Gegners auf sein eigenes Auto deutlich stärker einwirken, sodass das Fahrzeug sicher stärker im Frontbereich beschädigt ist.

Hat die Anhängerkupplung Einfluss auf die Haftung der Versicherung? Aktuell gibt es keine offizielle und allgemeingültige Regelung dazu.

In der Straßenverkehrs-Zulassung-Ordnung (kurz StVZO) ist in §30c folgendes festgehalten: “ …am Umriss der Fahrzeuge dürfen keine Teile so hervorragen, dass sie den Verkehr mehr als unvermeidbar gefährden.”

Das könnte heißen, bei einer abnehmbaren Anhängerkupplung oder auch einem schwenkbaren Modell wäre das Hervorstehen vermeidbar. Deshalb ist es ratsam, die beiden Modelle nur dann am Fahrzeug angebracht bzw. ausgeklappt zu haben, wenn die Anhängerkupplung auch unmittelbar gebraucht wird. Andernfalls wäre es denkbar, dass es Schwierigkeiten mit der Versicherung des Unfallgegners geben könnte.