Liebe Fischereifreunde,
der nachfolgende Text soll Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Fischarten in der Kroatischen Adria geben. Hierbei werden wir auf alle für Sie wichtigen Informationen eingehen, von Fangzeit bis hin zur Mindestlänge der einzelnen Fischarten. In diesem Sinne: Petri Heil !
Zweibindenbrasse (Diplodus vulgaris)
Diese Fischart stammt aus der Familie der Meerbrassen, welche im Ostatlantik und im Mittelmeer beheimatet ist. Zu ihrem Namen kam die Zweibindenbrasse durch zwei dunkle senkrechte Streifen, welche zum einen auf Höhe der Brustflosse, zum anderen vor dem Schwanzstiel vorzufinden sind. Sie hat einen seitlich abgeflachten und hochhackigen Körper und erreicht eine durchschnittliche Körperlänge von 30 cm.
Um eine solche Zweibindenbrasse zu fangen empfiehlt es sich zu warten, bis die Dämmerung einsetzt. Tagsüber werden Sie vorrangig kleine Exemplare mit einer Größe um die 10 cm fangen, die Mindestlänge dieser Fischart liegt allerdings bei 15 cm. Um auf Nummer sicher zu gehen sollten Sie versuchen in tieferen Bereichen zu Fischen, welche nicht viel Tageslicht hindurchlassen. Auch leicht getrübtes Wasser hat sich bei einigen Anglern bewährt. Als Köder sollte ein Meereswurm oder ein Stück Seegurke eingesetzt werden, diese erhöhen die Chancen auf einen kapitalen Fang. Sie können alternativ auch direkt bei einem Fischereigeschäft in Kroatien vorbeischauen und sich nach Ködern erkundigen, die vielleicht nicht unbedingt von vielen Anglern eingesetzt werden.
Als Rute sollten Sie eine normale Matchrute mit einer Gesamtlänge von 3,70 m bis 3,90 m verwenden. Besonders bewährt hat sich die Daiwa Aqualite Power Match 390MH, die mit einer Länge von 3,90 m und einem geringen Gewicht von gerade einmal 290g über eine gute Aktion verfügt. Als Rolle sollten Sie eine mittelgroße Freilaufrolle verwenden.
Ist es Ihnen also gelungen eine der Norm entsprechenden Zweibindenbrasse zu fangen, so müssen Sie sie nur noch in der Küche zum Verzehr vorbereiten. Am einfachsten ist es, den Fisch auszunehmen, zu entschuppen und ihn anschließend alle 3 mm einzuschneiden. Panieren Sie beide Seiten sorgfältig und braten Sie den Fisch auf mittlerer Stufe etwa 10 Minuten an. Zur Brasse empfehlen sich ein Kräuter-Dill-Dip und Salzkartoffeln.
Goldbrasse (Sparus aurata)
Eine weitere Brassenart die man in Kroatien vorfinden kann ist die Goldbrasse. Sie unterscheidet sich von der Zweibindenbrasse optisch durch ihren sichelförmigen Goldband auf der Stirn und dem sich je auf einer Wange befindenden goldenen Fleck. Die Goldbrasse kann eine Maximallänge von 70 cm erreichen und wiegt meist bis zu 2,5 kg. Der schwerste bisher gefangene Fisch dieser Art hatte eine Körpermasse von 17,2 Kilogramm. Sie dürfen diesen Fisch ab einer Länge von 20 cm mitnehmen.
Wie auch bei der Zweibindenbrasse empfiehlt es sich mit dem Fischen bis zur Dämmerung zu warten. Eine abfallende Temperatur zum Abend hin aktiviert den Jagdtrieb der Tiere. Da sie vornehmlich Muscheln und Krebstiere zu sich nehmen, muss dieser Fischart ziemlich tief nachgestellt werden. Ausgerüstet mit Ihrer Matchrute und einer mittelgroßen Freilaufrolle sollte es für Sie kein Problem werden, beim Angeln Kroatien erfolgreich zu sein. Als Köder sollte Ihnen ein Stück Seegurke oder ein wenig Krebsfleisch dienen.
Die Zubereitung in der Küche verhält sich ähnlich wie bei allen Brassenarten. Es empfiehlt sich den Fisch auszunehmen und zu entschuppen, anschließend wird er an der Seite in Abständen von 3 mm leicht eingeschnitten, paniert und von beiden Seiten etwa 10 Minuten auf mittlerer Hitze angebraten.
Marmorbrasse (Lithognathus mormyrus)
Die Marmorbrasse erreicht eine Maximallänge von 55 cm, allerdings werden die meisten Exemplare gerade einmal 30 cm groß. Ihr Körper ist länglich, im Profil spindelförmig und am Bauch eher abgeflacht. Das Maul der Marmorbrasse ist endständig und ähnelt dem des Karpfens. Ihre gräulich-silbrigen Flanken zeigen 14 – 15 typische Querstreifen. Beim Fischen Kroatien sollten Sie darauf achten, dass die von Ihnen mitgenommenen Marmorbrassen eine Länge von 20 cm überschreiten.
Auch bei dieser Fischart empfiehlt es sich bis zur Dämmerung zu warten. Da Marmorbrassen meist in kleineren Gruppen unterwegs sind, sind Ihre Fangchancen im Vergleich zu den anderen Brassenarten ein wenig erhöht. Die Tiere suchen im Sandboden nach Wirbellosen, um als Angler bei diesem breiten Spektrum an Nahrung mitmischen zu können sollte man auf Krebsfleisch oder Meerwürmer setzen. Wichtig ist zu wissen, dass sich die Fische meist in Wassertiefen von bis zu 80 cm aufhalten. Brackwasser von Flussmündungen sowie Weichböden und Seegraswiesen werden von Marmorbrassen auch gern aufgesucht.
Als Ausrüstung empfiehlt sich auch hier wieder eine Matchrute mit mittelgroßer Freilaufrolle. Durch das Aufnehmen von Nahrung im Brackwasser empfiehlt es sich diesen Fisch zu Räuchern, da durch diese Methode der natürliche Geschmack dieser Fischart gut zur Geltung kommt. Sie können die Marmorbrassen allerdings auch einfach wie die anderen Brassenarten panieren und in der Pfanne zubereiten.
Spitzbrasse (Diplodus puntazzo)
Die Spitzbrasse erreicht eine Körperlänge von 22-40 cm. Sie hat einen flachen, silbrig glänzenden Körper mit 8 oder 9 Querstreifen, von denen 4 oder 5 etwas kräftiger als die anderen Streifen ausgebildet sind. Die Spitzbrasse unterscheidet sich zur Geißbrasse lediglich am Kopf und am Maul, denn diese laufen spitzer zu als dies bei der Geißbrasse der Fall ist. Sie lebt sowohl über Seegraswiesen als auch über sandigem oder felsigem Untergrund. Als Nahrung bevorzugt die Spitzbrasse kleine Wirbellose, Krebstiere, Muscheln und auch Seeigel.
Um ein solches Exemplar zu fangen empfiehlt es sich mit einer Matchrute mit einer mittelgroßen Freilaufrolle zu Fischen. Als Köder könnten Ihnen Krebs- sowie Muschelfleisch, aber auch Meerwürmer dienen. Letztere können Sie in jedem gut sortierten Angelfachgeschäft in Kroatien käuflich erwerben. Die Tageszeit spielt für die Spitzbrasse eine eher untergeordnete Rolle, sie frisst den ganzen Tag über. Tiere mit einer Gesamtlänge ab 22 cm können mitgenommen werden.
Wie auch bei den anderen Brassenarten können mehrere Arten der Zubereitung vorgenommen werden, wobei das Räuchern der Fische den natürlichen Geschmack gut zur Geltung kommen lassen kann, da die etwas modrige Nuance im Fleisch der Brassen zu verschwinden scheint. Sie können den Fisch allerdings auch einfach in der Pfanne anbraten und mit Zitrone beträufeln. Zum Anrichten empfehlen sich Salzkartoffeln.
Geißbrasse (Dilodus sargus)
Die Geißbrasse unterscheidet sich von der Spitzbrasse lediglich in ihrem Aussehen, so laufen der Kopf steiler und das Maul weniger spitz bei dieser Fischart zu. Auch in der Größe gibt es geringfügige Unterschiede, durchschnittlich kann dieser Fisch eine Länge von 22 cm erreichen. Die maximale gemessene Länge dieser Fischart liegt bei 45 cm.
Wer Geißbrassen in seinem Urlaub fangen möchte, der kommt um die für Brassenfischen typische Matchrute mit mittelgroßer Freilaufrolle nicht herum. Als Köder sollte Ihnen Krebs- oder Muschelfleisch dienen, auch Meerwürmer sind möglich. Gefischt werden sollte in den flacheren Brandungszonen um die 50 cm Tiefe, es empfiehlt sich den Fischen in den frühen Morgen- und Abendstunden nachzustellen. Ab einer Länge von 21 cm dürfen Sie diesen Fisch mit in die Küche nehmen.
Die Zubereitung dieser Brassenart unterscheidet sich nicht von den anderen. Sie können den Fisch entweder in der Pfanne braten oder im Räucherofen räuchern.
Zahnbrasse (Dentex dentex)
Die Zahnbrasse besitzt einen seitlich abgeflachten, ovalen Körper und erreicht eine Körperlänge von bis zu einem Meter. Ihr Rücken und die Flanken der Alttiere sind blaugrau, die jüngeren Tiere besitzen eher braunblaue Flanken mit dunkleren Flossen. Beim Angeln Kroatien dürfen Sie Zahnbrassen ab einer Länge von 30 cm verspeisen.
Während sich die älteren Tiere meist allein auf Nahrungssuche begeben, so suchen die Jungtiere Schutz und Jagderfolgschancen in kleineren Gruppen und Schulen. Zahnbrassen bevorzugen Tiefen von 15 bis 50 Metern und sind aktive Räuber, die es auf kleinere Fische, Weichtiere und Tintenfische abgesehen haben.
Wenn auch Sie auf Zahnbrasse Fischen wollen, so haben Sie sowohl die Möglichkeit mit Naturködern jeglicher Art beim Brandungsangeln, als auch beim Angeln vom motorisierten Boot auf den blanken Haken Erfolge verzeichnen zu können. Bitte achten Sie speziell beim Schleppangeln vom Boot aus auf eine entsprechende Ausrüstung, nicht selten kommt es vor, dass ein größeres Exemplar dieser Fischart auf Ihren Köder anspringt.
Als Speisefisch ist die Zahnbrasse sehr begehrt, meist wird sie gebraten oder gegrillt. Wer mal etwas anderes ausprobieren möchte, der kann den Fisch allerdings auch vorsichtig pochieren und mit einer einfachen Beurre Blanc servieren. Dies bringt seinen edlen Geschmack noch mehr zur Geltung.
Iglun, Landesspr. {Mittelmeer-Speerfisch} (Tetrapturus belone)
Diese Fischart kann eine Gesamtlänge von 2,4 Metern erreichen. Der Körper ist langgestreckt, seitlich abgeflacht und dicht mit länglichen Schuppen bedeckt, die an der Hinterkante jeweils in drei bis fünf Spitzen enden. Sollten Sie ein solches Exemplar fangen können, so dürfen Sie den Fisch ab einer Länge von 120 cm mit nach Hause nehmen.
Der Iglu nähert sich den Küsten normalerweise nicht, sodass es von dort aus sehr schwierig ist ihn zu fangen. Zur Ausrüstung beim Angeln auf diese Fischart gehören unter anderem Treib- und Stellnetze, auch Langleinen oder Harpunen sind denkbar. Der Mittelmeer-Speerfisch ernährt sich hauptsächlich von Sardinen, Makrelen, Fliegenden Fischen, Hornhechten, Krebstieren und Kopffüßern. Er jagt primär in den frühen Abendstunden.
Das Fleisch eines Igluns ist besonders fest und aromatisch. In der mediterranen Küche wird er schlicht gebraten oder besser gegrillt und schmeckt so am feinsten. Hierzu eignen sich 2 bis 3 cm dicke Scheiben, die zuvor mit einer Mischung aus Olivenöl, Weißwein, zerkleinerten Zwiebeln und Zitronen, frisch gestoßenen Pfefferkörnern, Lorbeer und Oregano für 2 bis 3 Stunden mariniert wurden. Als Beilage empfehlen sich knusprig gebratene, mit Knoblauch eingeriebene Weißbrotscheiben.
Schwertfisch (Xiphias gladius)
Der Schwertfisch ist ein großer, räuberisch lebender Knochenfisch. Er lebt im offenen Ozean, nähert sich nur wenig den Küsten und ernährt sich von anderen Fischarten und Kopffüßern. Sein namensgebendes schwertartiges Rostrum kann bei ausgewachsenen Fischen ein Drittel der Körperlänge erreichen. Der größte bisher gefangene Fisch dieser Art hatte eine Gesamtlänge von über 4,5 Metern und ein Körpergewicht von 650 kg. Die Schwertfische vor Kroatiens Küsten können bis zu zwei Metern lang und 160kg schwer werden. Ab einer Körperlänge von 120 cm dürfen Sie diesen Fisch mitnehmen.
Schwertfische bevorzugen eine Wassertemperatur von über 13 Grad Celsius und können bis zu 100 km/h schnell schwimmen. Als Nahrung dienen ihnen unter anderem Thunfische, Barrakudas, Goldmakrelen sowie Kalmare. Um einen Fisch dieser Art fangen zu können benötigen Sie ein mit Langleinen, Fangnetzen oder Harpunen ausgestattetes Boot. Auch mit einer Hochsee-Angelausrüstung wäre es möglich diesem Fisch nachzustellen, allerdings stehen hier Aufwand und Ertrag in keinem guten Verhältnis.
Das Fleisch des Schwertfisches ist rosa, ausgesprochen schmackhaft und eine gefragte Delikatesse. Ähnlich wie Speerfischfleisch ist es fest und sehr mager. Es wird in der Industrie frisch oder gefroren vermarktet und für Steaks, Konserven, Sashimi oder Teriyaki genutzt. Für Ihren Aufenthalt eignen sich Rezepte wie gegrillte Schwertfisch-Steaks mit Avocado-Salsa hervorragend, da diese mit wenig Aufwand zubereitet werden können.
Aal (Anguilla anguilla)
Der Europäische Aal ist eine vom aussterben bedrohte Art der Aale, welche in ganz Europa, Kleinasien und Nordafrika beheimatet ist. Er hat einen schlangenförmigen, langgesteckten, drehrunden Körper, bei dem die Rücken-, Schwanz- und Afterflosse einen durchgängigen Flossensaum bilden. Erwachsene Weibchen können bis zu 150 cm, Männchen nur in etwa 60 cm lang werden. Beim Fischen Kroatien dürfen Sie einen Aal ab einer Länge von 30 cm mit in die Küche nehmen.
Da diese Fischart insbesondere in der Dämmerung und in der Nacht aktiv sind sollten Sie nicht mit aller Kraft versuchen, diesen Fisch außerhalb dieser Tageszeiten zu fangen. Aale ernähren sich vorwiegend von Würmern, Krebsen, Insektenlarven, aber auch von Fischlaich und Kleinfischen. Der Mythos, dass diese Fischart ein Aasfresser ist, ist im übrigen grundfalsch. So wurden zwar früher durch das Auslegen von Tierschädeln über Nacht eine große Anzahl von Aalen gefangen, allerdings handelte es sich hierbei um frische Tierschädel, nicht etwa um verweste. Wer also seine Chance auf einen Aalfang erhöhen möchte, der sollte neben seiner Matchrute und der mittelgroßen Freilaufrolle auch mit einem stark duftenden Köder ausgestattet sein. Auch die Aalreuse ist eine effektive Methode um einen Fisch dieser Art zu fangen. Diese werden, mit Ködern bestückt, über Nacht zu Wasser gelassen. Am frühen Morgen muss man dann nur noch die Reuse aus dem Wasser nehmen, schon hat man für das Abendessen ausgesorgt.
Haben Sie es erfolgreich geschafft einem Aal nachzustellen, so können Sie ihn Räuchern, Kochen oder Braten. Durch sein fettreiches Fleisch eignet sich dieser Fisch besonders für die Zubereitung im Räucherofen.
Schwarze Scharbe (Sciaena umbra)
Diese Fischart wird auch Meerrabe genannt und kann bis zu 70 cm groß werden. Die Schwarze Scharbe ähnelt im Umriss entfernt einem Karpfen, nur ist die Schwanzflosse nicht zweilappig. Farblich ist dieser Fisch in einem dunklen Olivbraun mit violetten Schimmer gehalten. Beim Fischen Kroatien dürfen Sie diesen Fisch ab einer Länge von 30 cm verspeisen.
Sciaena umbra jagt, vorwiegend in der Dämmerung, Krebse und Fische, wobei sie sich auffallend langsam fortbewegt. Vorzufinden ist diese Fischart zwischen Felsen, über Sandgrund, in Seegraswiesen und in Grotten. Gelegentlich verschlägt es den Fisch auch in Brackwasser. Um ein solches Exemplar zu Fangen benötigen Sie neben einer mittelgroßen Matchrute eine kleine bis mittelgroße Freilaufrolle. Als Köder sollte Ihnen Krebsfleisch oder ein lebendiger Köderfisch dienen. Bitte achten Sie darauf, dass Sie den Köder nicht zu groß wählen, Schwarze Scharben sind sehr wählerisch in ihrem Fressverhalten.
Die Ohrsteine dieser Fischart wurden früher, zum Teil noch bis heute in der Türkei, als Amulette getragen oder pulverisiert gegen Nieren- und Blasenleiden eingenommen. Die Schwarze Scharbe ist ein beliebter Speisefisch und wird meist gekocht oder gebraten serviert. Eine besondere Form der Zubereitung jedoch können Sie für das Gericht „Sancocho“ ausprobieren. Hierbei wird das Fischfleisch 24 Stunden lang im Wasserbad entsalzen und anschließend mit jeweils einem Kilo Süß- sowie Speisekartoffeln für zehn Minuten gekocht. Als Beilage wird roter Mojo und Gofio-Klumpen empfohlen.
Zackenbarsch (Epinephelus marginatus)
Der braune Zackenbarsch lebt in Riffen und vor Felsküsten. Sein Bestand ist wegen Überfischung durch den kommerziellen Fischfang stark bedroht. Die Maximallänge dieser Fischart beträgt 1,5 Meter, für gewöhnlich werden die meisten Exemplare allerdings kaum einen Meter lang. Sein hochrückiger und seitlich abgeflachter Körper mit großem Kopf und endständigen Maul bilden die auffälligsten Merkmale. Einen Fisch dieser Art dürfen Sie ab einer Länge von 60 cm an Land ziehen.
Zackenbarsche sind standorttreue Einzelgänger und bilden Reviere in Riffen und Felsküsten in Tiefen von 10 bis 200 Meter. Sie ernähren sich von Weichtieren, kleineren Fischen und vor allem Kraken. Um ein solches Exemplar Fangen zu können benötigen Sie eine entsprechende Ausrüstung. Hierzu zählen eine robuste, nicht leicht biegsame Rute, da Sie den Köder in Ruhe führen müssen. Als solcher eignen sich im übrigen lebendige, kleine Fische, Kunstköder oder künstliche Schwimmfische. Abgerundet werden sollte Ihre Rute von einer mittelgroßen Freilaufrolle.
Er ist ein ausgezeichneter Speisefisch. Wer möchte kann versuchen das Filet im Tiefkühlschrank anzufrieren, in dünne Scheiben zu schneiden und ihn in einer Soße mariniert zu servieren.
Seebarsch (Dicentrarchus labrax)
Der Europäische Wolfsbarsch oder auch Seebarsch ist ein Fisch aus der Familie der Wolfsbarsche. Diese Fische erreichen eine maximale Länge von etwa einem Meter, ihr Gewicht kann bis zu 12 Kilogramm betragen. Sie besitzen einen langgestreckten Körper, welcher am Rücken dunkelgrau, an den Seiten zunehmend heller und am Bauch fast komplett weiß ist. Seebarsche leben in Tiefen von 10 bis 100 Meter, schwimmen und jagen allerdings bis ins knietiefe Wasser. Während der Sommermonate kann man diese Fischart auch im Brackwasser finden, in den kalten Jahreszeiten hingegen schwimmen sie abseits der Küsten in tiefem Wasser. Sollten Sie einen Seebarsch fangen, der die Mindestlänge von 25 cm überschreitet, so müssen Sie ihn nicht wieder zurück ins Wasser lassen.
Der Seebarsch lebt räuberisch und jagt nachts verschiedene Weichtiere, Krebstiere und Fische. Um einem solchen Fisch nachzustellen benötigen Sie, je nach Saison, eine Matchrute mit mittelgroßer Freilaufrolle und eventuell ein motorisiertes Boot, um auch in tieferen Regionen gut Fischen zu können. Als Köder sollten Sie auf Krebsfleisch oder kleine Köderfische setzen, welche hervorragend mit einem Boot geschleppt werden können.
Der Seebarsch ist eine wahre Delikatesse und kann auf unterschiedlichste Art und Weise zubereitet werden. Von Carpaccio bis hin zum klassischen Filet ist für Ihren Gaumen definitiv das passende dabei.
Meersau (Scorpaena scrofa)
Diese Fischart wird auch Großer Roter Drachenkopf genannt und ist als träger Bodenfisch bekannt. Am häufigsten kann man ihn auf felsigen, algenbedeckten Gründen antreffen. Selten kann man die Meersau auch auf Sandböden in 20 bis 500 Metern Tiefe antreffen. Dieser Fisch kann maximal 50 cm lang werden, bleibt für gewöhnlich allerdings bei einer Länge von 30 cm im Wachstum stehen. Er hat einen robusten, kräftigen Körper, welcher seitlich etwas abgeflacht ist. Sein großer, breiter Kopf ist mit Stacheln versehen, über den Augen und auf den Nasenlöchern sitzen tentakelartige Hautfortsätze. Bei Rücken- und Afterflosse sind einige Strahlen zu Giftstacheln ausgebildet. Das Gift der Meersau kann auch für den Menschen tödlich sein. Es verursacht sofortige, heftige Schmerzen, die lange anhalten können. Auch nach mehreren Monaten können schlagartig Schmerzen und Kreislaufzusammenbrüche erfolgen. Sollten Sie gestochen worden sein, so kann Ihnen nur das Serum gegen Steinfisch-Gift helfen, welches allerdings nur in Australien hergestellt werden kann und wegen geringer Haltbarkeit in Europa sehr schwierig zu beschaffen ist. Da das Gift allerdings hitzeempfindlich ist, können Sie die betroffene Stelle als Sofortmaßnahme mit einer heißen Kompresse oder 50 Grad Celsius heißem Wasser behandeln. Diese Methode ist zwar umstritten, da zusätzlich zur Vergiftung auch noch Verbrühung durch zu heißes Wasser kommen kann, auf offener See ist dies allerdings Ihre einzige Erste-Hilfe-Maßnahme. Sollten Sie es auf einen solchen Fisch abgesehen haben, so dürfen Sie ihn ab einer Länge von 25 cm mit zum Zubereiten in die Küche nehmen.
Die Meersau jagt während der Dämmerung und bei Nacht. Als Lauerjäger verlässt sie sich hauptsächlich auf ihre perfekte Tarnung und wartet, bis potenzielle Beute vorbei geschwommen kommt. Hierzu zählen kleine Fische und Krebstiere. Um effektiv auf diese Fischart Angeln zu können benötigen Sie neben einer robusten Matchrute eine große Freilaufrolle mit mindestens 700 Metern Schnur, da dieser Fisch gern mit seiner Beute abzieht. Des Weiteren sollten Sie auf einen lebendigen Köderfisch setzen, welcher über lokalisierten Sandbänken auf offener See angeboten werden sollte.
Von der Zubereitung dieser Fischart in den Ferienküche wird dringend abgeraten, da die Giftdrüsen von geschulten Personal durchgeführt werden sollte. Wer sich trotzdem einmal an Meersau-Fleisch versuchen möchte, der kann sich auch ganz einfach vorher bei den örtlichen Fischern erkundigen, an wen man sich zu wenden hat.
Meeraal (Conger conger)
Der Meeraal ist deutlich größer und schwerer als der Europäische Aal. Weibchen können bis zu 2,4 Meter und über 100 Kilogramm schwer werden. Die Männchen erreichen eine Länge von etwa einem Meter dreißig, der Durchschnitt liegt allerdings deutlich unter diesem Wert. Sie dürfen einen Meeraal ab einer Länge von 70 cm verspeisen.
Der Meeraal zeichnet sich durch Giftstoffe im Blut als passiv-giftiges Tier aus. Er ernährt sich hauptsächlich von Kopffüßern und Fischen wie Kabeljau, Pollack und Seelachs, welche er in Tiefen von 100 bis 500 Metern fängt. Der Meeraal lässt sich am besten vom Boot aus fangen , er kann aber ebenso vom Ufer aus geangelt werden. Exemplare in Küstennähe sind allerdings wesentlich kleiner als ihre Kollegen aus den Wracks am Meeresgrund. Als Fangmethode hat sich die Laufbleimontage bewährt. Sie müssen sich allerdings auf einen schnellen Anschlag gefasst machen, da der Meeraal seine Beute nicht sofort verschlingt. Angeln Sie mit Naturködern wie zum Beispiel Makrelen- oder Tintenfischstücke. Zum Fangen haben sich als besonders gut die Sommermonate Juli und August bewiesen.
Der Meeraal ist nicht so fettig wie der Flussaal, eignet sich dennoch hervorragend zum Räuchern, Kochen und Braten. Obwohl seine im Blut befindlichen Giftstoffe bei einer Temperatur von 70 Grad Celsius absterben empfiehlt es sich den Fisch vor dem Zubereiten gründlich zu reinigen und alle Blutfäden zu entfernen.
Dornhai (Squalus acanthias)
Der Dornhai ist die individuenreichste Haiart der Welt. Er hat einen schlanken, langgestreckten Körper mit spitzer Schnauze. Seine Farbe variiert von dunkelgrau bis braun mit weißen Flecken, seine Bauchseite ist hell. Vor jeder seiner beiden Rückenflossen befindet sich ein spitzer Dorn, welcher für den Namen dieser Fischart ausschlaggebend ist. Dornhaie können bis zu einem Meter lang und zehn Kilogramm schwer werden. Sie ernähren sich von anderen, kleineren Fischen.
Durch seine enorm langsame Vermehrung ist der Dornhai durch Überfischung vom Aussterben bedroht. Bezüglich dieses Umstandes wurde für die Europäische Union im Jahre 2014 ein Fangverbot für diese Fischart ausgesprochen.
Die grätenfreien Rückenstücke des Dornhais kamen in Europa als Seeaal auf den Markt, die Bauchlappen wurden geräuchert als Schillerlocken gehandelt. Durch die starke Methylquecksilberbelastung des Muskelfleisches dieser Fischart wird bereits bei einer 150g-Portion Schillerlocken die duldbare Tagesdosis dieses Stoffes eines Erwachsenen um ein zehnfaches überschritten.