Bergsteigen Wind in den Segeln und Bergsteigen in Kroatien
Allgemeines
Die kroatische Adriaküste zählt in ihrer Gesamtlänge von ca. 1.100 Kilometern zu einem der schönsten, faszinierendsten Segelrevieren Europas. Doch Kroatien bietet mehr, hat viel mehr zu bieten: Wind, Meer und steile Felsformationen, dazu noch eine atemberaubende Natur – eine besondere Erlebniswelt für Bergsteiger und Kletterer dazu noch verzaubernde Ausblicke in eine wundervolle Natur.
Segeln
Warum also nicht im nächsten Segel-Urlaub den Törn so planen, dass ein paar Bergtouren oder zünftige Kletterrouten darin eingeplant sind. Da Berge und Meer nicht allzu weit auseinander liegen entsteht mit Sicherheit ein sehr schöner, abwechslungsreicher Urlaub. Entsprechendes gilt natürlich auch für einen Törn mit einem Motorboot.
Anfänger, Erfahrene und Kletterer, jeder findet seine Herausforderung
Kroatien ist nicht nur unter Seglern ein Glückstreffer. Auch unter Bergsteigern gilt das Land als Paradies für Kletterer und Wanderer – bietet sowohl verwöhnten Bergwanderern als auch begeisterten Sportkletterern ausgefallene Touren und Routen.
Klima
Mildes Mittelmeerklima herrscht fast das ganze Jahr hindurch in Kroatien vor. Es ist das perfekte Wetter zum Bergsteigen, das nahezu das ganze Jahr hindurch vorherrscht. Die Landschaft Kroatiens ist vorwiegend von Kalkgestein geprägt, das nahezu ideale Bedingungen für den Bergsteigersport schafft.
Die ideale Zeit zum Klettern und Bergsteigen ist zwischen April und Oktober. Später im Jahr kann es trotz angenehmer Temperaturen in Kroatien recht windig und nass werden kann.
Gipfel, Touren, Routen
Mehr als 400 verschiedene Pfade können auch Anfänger begeistern, wenn diese den Pfaden, die von der Adria bis hinauf zu den Bergspitzen folgen. Erfahrene Wanderer und Berggeher erfreuen sich an den Touren in den Gebirgszügen von Velebit, Učka, Dinara und Mosor.
Auf den passionierten Kletterer wartet im Nationalpark Paklenica eine besondere Herausforderung – der 350 Meter hohe Felsen Anića kuk wird für jeden Felskletterer zum unvergesslichen Erlebnis. Auf dem Velebit gibt es nirgendwo noch eine derart vertikale, so stark ausgeprägte und steile Felswand wie den Anića kuk. Seit vielen Jahrzehnten zieht Anića kuk wie ein Magnet die Kletterer an, hier gibt es mehr als 100 eingerichtete Routen, was nicht ausschließen soll, dass es noch andere, noch zu entdeckende Aufstiegs-Möglichkeiten gibt.
Verlockende Artenvielfalt
Die kroatischen Gebirge steigen nirgends höher als 2000 Meter, sind jedoch bezüglich der Landschaft und ihrer Artenvielfalt in Flora und Fauna ausgesprochen interessant. Schon wegen ihrer geringen Höhe sind die meisten Gipfel durch die Bergwanderer leicht zu ersteigen. Zur Attraktivität der kroatischen Gebirge trägt bei, dass die Gipfel sehr unterschiedlich sind. Während die meisten Gipfel im pannonischen Teil Kroatiens mit Wald bedeckt sind, sind fast alle höheren Gipfel im dinarischen Teil Kroatiens im Wesentlichen unbewachsen und haben gute Fernsicht.
Wenn das Abenteuer gesucht, die sportliche Herausforderung geschätzt wird und die Entspannung in unberührter Natur kombiniert werden soll, ist Kroatien das ideale Urlaubsland. Spannende Bergtouren und erholsame Wanderungen in einer einzigartigen Naturkulisse garantieren einen unvergesslichen Urlaub.
Beliebte Bergtouren und Kletterrouten in Kroatien
Unter Bergwanderern und Kletterern ist Kroatien ein Traum. Das Land bietet so ziemlich alles, was das Herz erfreut: traditionelle Bergwandertouren und Sportkletterrouten und Klippen am Wasser – überhängend und teilweise mehr als 25 Meter hoch. Zahlreiche kroatische Klettergebiete befinden sich in der Nähe größerer Städte oder auf den Ferieninseln des Landes.
Nationalpark
Das bekannteste und attraktivste Klettergebiet in Kroatien ist der Nationalpark Paklenica in der Nähe der Hafenstadt Zadar in Norddalmatien. Der Nationalpark befindet sich im südlichsten Teil des Velebit-Gebirges und erstreckt sich bis zum Meer.
Paklenica verfügt über zwei Schluchten, die große Schlucht Velika Paklenica und die kleinere Schlucht Mala Paklenica. Für Bergsteiger interessanter ist die große Schlucht Velika Paklenica. Anfangs flach und ziemlich eng, verläuft sie nach oben hin steiler und breiter. Auf der linken Seite gibt es eine Reihe von Sportkletterrouten, während man auf ihrer rechten Seite den Anića kuk vorfindet – dem größten Bergmassiv im Nationalpark Paklenica.
Routen am Anica kuk
- Besonders beliebt ist hier die anspruchsvolle Kletterroute „Karabore“, die auf den als „Stup“ bezeichneten Pfeiler führt, der die Nordwand an ihrer westlichen Seite begrenzt.
- Die Klettertour „Domzalski“ (Schwierigkeitsgrad VI) verlangt dem Kletterer schon einiges ab und gehört zu den Superrouten im Nationalparks Paklenica.
- Die bekannteste und am häufigsten gegangene Kletterroute „Mosoraski“ (Schwierigkeitsgrad VI) führt durch die Nordwest-Wand des Anika kuk und gehört mit der „Velebitaski“ und der „Klin“ zu den großen Klassikern der Region. Die Route ist mittlerweile gut abgesichert. An allen kritischen Punkten sind Bohrhaken angebracht, die Route ist insgesamt gut zu klettern.
Soll diese Route gemacht werden, sollte früh am Tag gestartet werden, denn die „Mosoraski“ stellt für viele Kletterer eine willkommene Herausforderung dar und wird sehr häufig begangen.
- Auch die Kletterroute „Velebitaski“ wird häufiger geklettert und beginnt mit einer überhängenden Stelle, die dem Kletterer einen anspruchsvollen Einstieg beschert. Doch ist die schwierigere erste Seillänge geschafft, wird die Kletterroute leichter. Meist führt sie an Felsspalten entlang, ist aber insgesamt sehr abwechslungsreich und bietet aufgrund des festen Felsens einen guten Halt. Auf dem Gipfel belohnt den Bergsteiger eine herrliche Aussicht auf die Umgebung.
- Die sehr anspruchsvolle Route „Klin“ ist ebenfalls ein Muss für jeden erfahrenen Bergsteiger und zeichnet sich durch eine besonders beeindruckende Felsspalte aus.
- Sehr populär ist auch die Kletterroute „Celiski Stup“ im engen Tal des Nationalparks, die besonders in der ersten Seillänge schwierig zu klettern ist. Der Rest dieser Route ist dagegen leicht. Am Ende der gut gesicherten Route muss man sich schließlich an einem Abseilhaken auf den Abstiegsweg abseilen. Das Gestein ist teilweise sehr rau und scharfkantig, sodass hier Vorsicht geboten ist.
- Die Kletterroute „Saleski“ führt auf den rechten Pfeiler des Anica Kuk und bietet bei konstantem Schwierigkeitsgrad eine gute Absicherung, obwohl die Bohrhaken nach oben hin weniger werden. Diese Kletterroute ist sehr beliebt, da sie nicht schwierig ist, aber dennoch eine Herausforderung für den erfahrenen Kletterer darstellt.
- Am Kuk Tisa verlaufen die beiden Routen „Zubatac“ und „Josipa Debeljaka“, die ebenfalls zu häufig begangenen Kletterrouten werden und mit dem mittleren Schwierigkeitsgrad IV auch den schon etwas erfahrenen Kletterern vorbehalten sind. Von beiden Routen aus hat man einen guten Ausblick über die Schlucht.
- Dort, wo der engste Teil der Paklenica-Schlucht anfängt, befinden sich zwei weitere Felswände, die zu den bekannten Kletterrouten gehören – die Routen am „Kuk od Skradelin“, die bei optimaler Absicherung über einen rauen und scharfen Fels führen und
die Kletterroute „Nosorog“ am Kukovi ispod Vlake.
- Die „Nosorog“ ist eine der populärsten Kletterrouten in Paklenica. Diese Kletterroute hat mit 150 Metern eine mittlere Länge und ist nicht allzu schwierig, obwohl es einige leicht überhängende Platten gibt. Hier kann man gut klettern, denn der Fels bietet aufgrund rauer Oberfläche auch bei Nässe einen guten Halt und ist zu dem mit zahlreichen Sicherungsvorrichtungen ausgestattet.
Wer sich nicht an Felswände herantraut, sondern lieber anspruchsvolle Wanderwege geht, ist in Kroatien ebenfalls gut aufgehoben. Denn im Nationalpark im nördlichen Teil des Velebit-Gebirges führt der „Premuzic-Pfad“, der als schönster Wanderweg Kroatiens gilt, mitten durch die Felsformation Rozanski kukovi.
Wissenswertes zum Klettern in Kroatien
Wie bei jeder Sportart, die gewisse Risiken birgt, sind auch beim Klettern einige Regeln zu beachten.
So sollten sich Kletterer vor ihrem Einstieg genau über die angestrebten Routen informiert haben, damit sie keine bösen Überraschungen erleben oder es zu schweren Unfälle kommen kann.
In den größeren Klettergebieten bekommt man in der Regel einen Kletterführer ausgehändigt, der alle wesentlichen Informationen enthält. Bergsteiger sollten nie solo klettern, damit im Notfall von der zweiten Person Hilfe geholt oder erste Hilfe bei Verletzungen geleistet werden kann.
Geführte Routen
Wer noch nicht so viel Klettererfahrung hat, dass er sich auf eigene Faust an einen Felsen herangetraut, kann in den bekannteren Klettergebieten für etwa 70 € pro Person an geführten Touren teilnehmen. Dabei werden Grundlagen des Kletterns vermittelt und auch die erforderliche Ausrüstung wird in der Regel vom Anbieter gestellt. Die Führungen gehen häufig über mehrere Stunden und können oftmals auch in englischer Sprache stattfinden