Die Lagune von Venedig und viel Mehr
Nach einem zünftigen Empfang hat das Jahr 2019 seine ersten Wochen erfolgreich hinter sich gebracht. Nachdem nun alles wieder in seinen gewohnten Bahnen läuft, blitzen die ersten leuchtenden Gedankensplitter „Urlaub“ auf. „Wann“, „Wo“ und „Wie“ sind die drei Unbekannten, sind gleichzeitig wichtige Eckdaten der Urlaubsplanung, die möglichst unter einen Hut gebracht werden sollten.
Küstenpatent war schon – erfolgreich
Im letzten Jahr gehörte die erste Urlaubswoche dem kroatischen Küstenpatent war für den abschließenden Kurs bei AC Nautik e. U. reserviert und wurde erfolgreich mit der bestanden Prüfung erfolgreich abgeschlossen. Es folgten 14 traumhafte Tage auf einem Charterboot. Erste Erfahrungen als Skipper wurden gesammelt und dokumentiert.
Urlaubsfaszination bei Freunden
Was liegt näher, als wieder einen Urlaub auf dem Wasser zu verbringen. Freunde kehrten vor zwei Jahren begeistert aus dem Urlaub zurück, aus einem Urlaub auf einem gecharterten Hausboot. Das befahrene Revier, die Basis vieler fantastischer Erzählungen war die nördliche Adria – die venezianische Lagune mit ihren Inseln – die Serenissima aus neuer Perspektive – der Brenta-Kanal mit seinen historischen Villen mit dem Törn ins Zentrum von Padua – Chioggia mit seinen ungezählten Fischrestaurants der Spitzenklasse und schließlich noch das Po-Delta mit seiner geheimnisvollen Artenvielfalt. Und immer ähnliche Worte zum Abschluss: „seid versichert, diesen Törn mit seinen unendlich vielen Variationsmöglichkeiten machen wir demnächst wieder. Etwas schöneres (und das so nah gelegen) können wir uns zurzeit nicht vorstellen“.
Urlaubsdomizil – ein Hausboot
Nur nicht gleich abwinken – so ein Hausboot hat viele, schöne und nützliche Seiten und entschleunigende Möglichkeiten. Der Skipper – und das sind Sie – bestimmt den Kurs, steuert die Ziele an und gibt die Zeit für einen Aufenthalt vor. Verweilen, wo es ihnen gefällt und Ihr Reisegepäck ist an Bord immer greifbereit.
Nach der gründlichen Einweisung in das Boot und in die Sicherheitsausrüstung und erfolgter praktischer Handhabung des Bootes beim Fahren, wurde schnell klar, dass zwischen einem Muli im Gebirge und einem Hausboot auf dem Wasser, einige wesentliche Eigenschaften fast gleich sind: Gutmütigkeit, eine gewisse Sturheit, die sich in Gemächlichkeit ausdrückt und man kann einiges zuladen oder aufpacken.
Folglich wird Ihnen Ihr Hausboot – Ihr schwimmendes Domizil – von Stunde zu Stunde vertrauter. Spätestens nach zwei Tagen wissen Sie, wo sich was befindet und wie das Boot unter den jeweiligen Umständen reagiert. Und dass es durchaus angebracht war, Fahrräder mit an Bord zu nehmen. Mit ihnen kann man auf Entdeckungsreise oder kurz zum Einkaufen fahren.
Vorfreude ist das Plus der Vorbereitung
Wenn Sie die Eckpunkte Ihres Hausboot-Törns festgelegt haben und grob abschätzen können, was Sie alles sehen oder besichtigen wollen, dann beschaffen Sie sich die entsprechenden Führer und vor allem gutes Kartenmaterial, selbiges erspart Ihnen unangenehme Überraschungen. In der Basis, bei der Übernahme des Bootes haben Sie dann noch die Möglichkeit, Besonderheiten auf Ihrem geplanten Törn abzuklären.
Start- und Endpunkt der Reise –
Wo Sie Ihren Hausboot-Törn beginnen, ist Ihr Entscheidung. Sie haben grundsätzlich die Möglichkeit Ihren Törn in der Hausbootbasis in Casale sul Sile oder in Chioggia zu starten und am Ende wieder an Ihren Ausgangspunkt zurückzukehren und das Hausboot abzuliefern. Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Hausboot am Punkt „A“ zu übernehmen und am Schluss der Tour am Punkt „B“ zurückzugeben. Die dazu notwendige Organisation kann von der Hausbootbasis übernommen werden.
Der Urlaubstörn in der Lagune
Das Angebot an Möglichkeiten ist so überwältigend, dass diese hier nur kurz angerissen werden können und Ideen nur angestoßen werden können
Venedig, die Serenissima:
Die Lagune von Venedig, der Canale Grande und der Blick über den Markusplatz, mit Glockenturm, Markusdom und Dogenpalast garantieren Hausbooturlaubern unvergessliche Momente. Dieser Ort mit all seiner Schönheit und Originalität ist unumstritten der spektakulärste.
Die Lagune, das Hausboot im Besonderen verlangt keinen Führerschein, jedoch im Gewirr der Boote ein Mehr an Aufmerksamkeit. Belohnt werden Sie abseits der Touristenströme durch individuelle Ansichten auf die malerischen Inseln. Entdecken Sie die Insel der Glaskünstler, Murano – die Insel Burano, Insel der Spitzenklöpplerinnen – oder Torcello mit seiner Basilika mit den verzaubernden Mosaiken.
Chioggia:
Besuchen Sie Chioggia – das südliche Tor der Lagune zum Meer – und nur durch Brücken mit dem Festland verbunden. Faszinierend die intakte mittelalterlich Altstadt mit ihren Cafés und Restaurants – nicht übersehen werden sollte der morgendliche Fischmarkt mit seinem hektischen Treiben.
Fischerdörfer:
Mit dem Hausboot eines der vielen Fischerdörfer in der Lagune anzusteuern, erfreut nicht nur das Auge, sondern ist auch erbaulich für Freunde guter Fischgerichte. Pellestrina mit seinen farbigen Häusern ist eine Wohltat für Augen und Gaumen. Pellestrina, die 11 Kilometer lange Insel beginnt südlich des Lidos (hier trennt der Malamoccokanal beide) und reicht bis kurz vor Chioggia.
Der Brenta Kanal ein absolutes Highlight
Rechts und links des Brenta Kanals präsentiert sich Venetiens prachtvolle Architektur des 16. Jh.. Die Adligen und Reichen ließen an dem Ufer des Wasserweges prachtvolle Villen und Sommerresidenzen von namhaften Architekten mit so berühmten Namen wie Andrea Palladio, Girolamo Frigimelica, Francesco Maria Preti oder Vincenzo Scamozzi. Errichten. Noch heute finden Sie entlang des Brenta Kanals rund 30 zum Teil restaurierte Villen, einige davon sind für Besucher geöffnet.
Der Brenta Kanal endet in der Stadt Stra, wo die imposantesten Villen des Veneto stehen, wie die Villa Pisani, ein UNESCO Weltkulturerbe.
Villa Pisani:
Die Villa Pisani ist zweifellos die berühmteste Villa an der Riviera del Brenta. Fast wie ein Schloss wirkt der imposante Bau aus dem 18. Jahrhundert mit 114 Zimmern. Hinter der Villa Pisani erstreckt sich ein prachtvoller Park mit zahllosen Teichen, Springbrunnen, Pavillons, Alleen und einem großen Aussichtsturm in der Mitte.
Brenta Fluss:
Etwa eine Stunde später erreichen Sie die letzte Schleuse in Noventa Padovana und erreichen die Innenstadt von Padua entlang den antiken römischen Stadt-Mauern.
Der Fluss hat fünf Schleusen und acht Zug- bzw. Drehbrücken, bevor man das Zentrum Paduas erreicht. Padua ist echtes Juwel. Sie ist die älteste Stadt Venetos und bestand bereits im ersten Jahrtausend nach Christus.
Das Po Delta – Weltkulturerbe und Nationalpark
Wer genügend Zeit hat, dem wird die Rundreise durch das Po-Delta mit Besuch der Städte Mantua und Ferrara ans Herz gelegt und der Besuch des Nationalparks empfohlen.
Schiffsverkehr:
Auf den Kanälen von Chioggia zum Po-Delta gibt es kaum Schiffsverkehr, teilweise sieht man kein anderes Boot, das beeindruckt besonders auf dem sehr breiten Po.
Im Süden von der Lagune, im Po Delta, befindet sich eine Unzahl an Flüssen und Seen, die alle unter Naturschutz stehen und oft nur einige hundert Meter vom Meer entfernt sind. Außerdem ist der südliche Teil des Delta als Nationalpark klassifiziert und eröffnet eine eigene Welt. Die sehr ruhige Fahrt mit dem Hausboot durch ein Vogelschutzgebiet begeistert jeden Naturliebhaber.
Das gewaltige Naturschutzgebiet beeindruckt mit einer Vielzahl von Vogelarten, wie die rosa Flamingos, Reiher, Schnepfen. usw.
Comacchio:
Die Stadt aus dem 14. Jahrhundert zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie ist ein wahrer Schatz des Mittelalters und der Renaissance und war Residenz der Herzöge von Este, die im Po-Delta regierten. Die entlang der Lagunen gelegene Stadt Comacchio ist wunderschön und scheint meisterhaft vom Wasser erschaffen worden zu sein. Comacchio liegt auf 13 kleinen, von engen Kanälen begrenzten Inseln, die durch imposante Brücken miteinander verbunden sind. Ist bekannt für den Fund der antiken etruskischen Stadt Spina, die nach den groß angelegten Arbeiten zur Trockenlegung der Lagunen in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts entdeckt wurde. Im 8. Jahrhundert war Comacchio eine Handelsstadt, deren Einwohner Handel mit den Langobarden betrieben. Entlang des Flusses Po und seiner Zuflüsse wurde mit Salz, Öl und orientalischen Gewürzen gehandelt.