Eine Familie segelt in Kroatien

Eine Familie segelt in Kroatien

Wir freuen uns schon seit Wochen auf unsere Reise ins traumhaft schöne Kroatien. Im letzten Herbst hatten mein Mann und ich an einem Ausbildungstörn von AC Nautik teilgenommen und das Küstenpatent erworben. In diesem Spätsommer chartern wir nun für uns und unsere beiden Kinder (4 und 8 Jahre alt) zum ersten Mal selbst ein Segelboot. Dank der Kurse von AC Nautik sind wir optimal vorbereitet.

Wir starten unseren Familientörn in Biograd und übernehmen an einem Samstag in der Marina Kornati unsere Bavaria Cruiser 41. Die Marina liegt im Norden Dalmatiens und ist idealer Ausgangspunkt für Törns in die Kornaten, ins Südliche Dalmatien, ins Archipel von Zadar oder den Norden.

Glücklicherweise finden wir in den kommenden Tagen ideale Bedingungen vor. Temperaturen um die 30 Grad sowie mäßiger Wind lassen einen sehr gemütlichen Reiseverlauf mit kurzen Tagesdistanzen zu. Das ist wichtig für die gute Stimmung an Bord. Denn unsere beiden Mädels wollen unterhalten werden. Schwimmen, Schnorcheln und Stand Up Paddeling stehen dabei immer hoch im Kurs.


Das Archipel vor Zadar soll wunderschön sein und uns all das ermöglichen. Wir werden daher unsere Route um dieses Gebiet aufbauen.Nachdem wir die „Gloria“ übernommen haben, decken wir uns am Markt von Biograd mit frischem Obst, Gemüse, Fisch und Lamm ein. Glücklicherweise befindet sich in der Nähe der Marina auch ein Supermarkt und so können wir rasch alles Weitere einkaufen.

Es ist ziemlich warm in der Marina und wir beeilen uns, um ein rasches Ablegen. Wir möchten gleich am ersten Abend Zadar erreichen. Auch für einen Badestopp zwischen den beiden kleinen Inselchen vor Biograd soll noch Zeit bleiben.


Nach dem Schwimmen setzen wir euphorisch die Segel und segeln am Wind Richtung Zadar. Leider müssen wir mangels Wind bald die Segel wieder bergen und den Motor starten. Bevor wir in die Marina einlaufen, fahren wir genau an der malerischen Altstadt vorbei, die auf einer Landzunge liegt. Wir speisen an Bord zu Abend und nehmen dann ein Boot von der Marina in die Altstadt. Eine sehr praktische und zeitsparende Sache. Dort schlendern wir schließlich mit einem Eis in der Hand die Uferpromenade entlang und lauschen zuerst den Klängen der berühmten Meeresorgeln.

Am nächsten Morgen besuchen wir nochmal die Altstadt. Nach dem Ablegen beschließen wir einen kurzen Abstecher in die Bucht von Petrčane zu machen, um dort Freunde zu besuchen, die ihren Urlaub dort in einem Hotel verbringen.Wir stellen fest, dass sich auch dieser kleine Badeort immer mehr dem nautischen Tourismus öffnet. Die Hafenmole ist hier in Ausbau und bietet bald zahlreichen Motor- und Segelbooten Liegeplätze mit Strom und Wasser. Da der Ausbau noch nicht gänzlich abgeschlossen ist, werfen wir den Anker und fahren vorsichtshalber mit dem Tender an Land. Der Ort ist ziemlich touristisch, aber wir nehmen gerne einen Kaffee in einem kleinen Café an der Küste.

Da der Anker in der Bucht gut hält, wir das einzige ankernde Boot sind und sich die Kinder so gut amüsieren, bleiben wir schließlich doch über Nacht. Wir laden unsere Freunde zum Abendessen ein und schmoren unser Lamm mit Rosmarin und Kartoffeln im Ofen.Am kommenden Tag wollen wir aber endlich in die Inselwelt eintauchen. Auf dem Plan steht eine Bucht im Nordosten von Dugi Otok. Die „Lange Insel“ ist nicht nur eine der größten Inseln vor der Dalmatinischen Küste, sondern auch eine der schönsten. In der südlichen Bucht von Brbinj namens Bok gibt es Bojen. Wir ergattern eine Boje und können den Rest des Tages gemütlich ausklingen lassen. Am Abend geht es mit dem Tender an Land. Im Lokal „Antonio“ werden wir herzlich empfangen und gut verköstigt.

Wir haben nun Dienstag. Der Wetterbericht zeigt für den heutigen Abend die Wahrscheinlichkeit von Gewittern an. Aus diesem Grund möchten wir relativ rasch in die Nähe unseres Tageszieles Sali kommen. Wir werfen nur für ein paar Stunden den Anker vor der kleinen Insel Krknata vor Sali, um zu schwimmen. In Sali haben wir einen Liegeplatz an der Mole mit Landstrom und Wasser. Wir entsorgen unseren Müll und kaufen im Supermarkt ein. Sehr zur Freude der Kinder gibt es dort eine Pizzeria. Mein Mann und ich lassen uns überreden und wir essen dort zu Abend. Die Pizzen sind riesig und ausgesprochen gut.

Am nächsten Morgen kaufen wir noch frisches Brot und beschließen nach dem Auslaufen zu frühstücken. Glücklicherweise war die Nacht harmlos. Die vorhergesagten Gewitter kamen nicht bis Sali. In der Bucht Skrovada auf der Insel Lavdara werfen wir den Anker und springen ins Wasser. Wir genießen unser spätes Frühstück und segeln dann zur Insel Žut. Wir möchten aber nicht in die Marina Zut, sondern ankern in einer unbewohnten Bucht im Nordwesten. Herrlich diese Einsamkeit!


Der Segeltörn geht bereits dem Ende zu. Es ist Donnerstag. Die letzte Nacht, die wir draußen verbringen können. Wir steuern die Bucht Landin auf der Insel Pašman an. Hier gibt es ein Bojenfeld und ein Restaurant.Am Freitagabend sind wir schließlich wieder zurück in Biograd. Nach der Überprüfung des Bootes durch das Charterunternehmen spazieren wir am Meer entlang in die Altstadt und suchen uns für das Abschlussessen ein gemütliches Lokal etwas abseits der Uferpromenade. Wir bestellen eine Fischplatte und sind etwas traurig, dass dieser Segeltörn bereits zu Ende ist.

Am kommenden Morgen räumen wir die „Gloria“ und legen uns noch an den Strand. Am späten Nachmittag treten wir die Rückfahrt an. Schön wars! Kroatien ist immer wieder eine Reise wert! Dank Küstenpatent auch fernab der Touristenmassen.

Bootschein B