Kroatien – Küste – Inseln – Adria

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Kroatien – Küste – Inseln – Adria

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Kroatien – eines der schönsten Wassersportreviere weltweit

Kroatien gilt mit Fug und Recht als eines der schönsten Bootssportreviere der Welt. Etwa 1.770 Kilometer Länge beträgt die überwiegend verkarstete Küstenlinie. Rund 1.200 vorgelagerten Inseln, Eilande und Riffe – einig eher karg, andere sind mehr oder weniger begrünt, nicht einmal 50 von ihnen sind dauerhaft bewohnt – liegen verstreut in der kroatischen Adria. Ungezählte, lauschige Buchten mit blau und türkis schillerndem Wasser, sehenswerte Altstädte und spektakuläre Natur runden das Bild. Viele deutsche, österreichische und Schweizer Touristen verplanen ihren Urlaub zum Motorbootfahren oder Segeln an die herrliche, kroatischen Adriaküste.

Einige von ihnen sind gut vorbereitet, wissen, ohne Bootsführerschein darf niemand mit einem Boot auf das Wasser. Das kroatische Küstenpatent, der Boat Skipper B mit UKW-See-Sprechfunk-Lizenz war in den Wochen vor dem Urlaub die Beschäftigung in freien Stunden. Nun wartet der abschließende Vorbereitungskurs und danach die Prüfung im Hafenamt.

Kroatien – hat die Bürokratie nicht erfunden aber …

weiß diese zu nutzen. Stress oder Ärger kann es geben, wenn gegen bestehende Vorschrift verstoßen wird oder werden könnte – und Ordnungshüter haben immer recht. Doch, wenn es darauf ankommt, sind diese häufiger hilfsbereite Zeitgenossen. Haben schon manchem, in Schieflage gekommenen Urlauber, aus der Patsche geholfen und zu einem unvergesslichen Urlaub verholfen.

Kroatien – notwendige Papiere – fällige Gebühren

Die Lebenshaltungskosten sind verhältnismäßig moderat, nicht aber die Liegeplatzpreise für Boote. Die Gebühren wurden in den letzten Jahren kräftig erhöht.

Von den Touristen wird in Kroatien generell eine Kurtaxe erhoben. Seit.2010 regelt eine Verordnung die Kurtaxe-Bestimmungen für Bootsbesitzer. Bootseigner zahlen pauschal für sich selbst und alle Personen, die auf dem Boot übernachten, direkt bei der Anmeldung im Hafenamt die Kurtaxe. Diese richtet sich nach Bootslänge und Aufenthaltsdauer.

Einreise auf dem Seeweg

Bei Einreise auf See ist ohne Verzögerung, ohne Zwischenstopp und auf kürzestem Weg der nächstgelegene Zollhafen (Port of Entry) anzulaufen und unverzüglich beim Hafenamt einzuklarieren

und Gebühren für die Sicherung der Schifffahrt sowie die Befeuerung entrichten. Der Nachweis über die gezahlten Gebühren ist mitzuführen!

Nur nicht-motorisierte Boote von weniger als 2,50 m Länge und Boote, die an einer Regatta teilnehmen, sind davon ausgenommen.

Außerdem müssen bei der Einklarierung vorgelegt werden:

  • Boat Skipper B oder adäquater Befähigungsnachweis
  • Crewliste (nur bei Einreise auf dem Seeweg relevant)
  • gültiger internationaler Bootsschein oder anderer Nachweis der Bootsregistrierung
  • Eigentumsnachweis bzw. beglaubigte Vollmacht
  • EU-Mehrwertsteuernachweis
  • Versicherungsnachweis für eine Bootshaftpflichtversicherung (verpflichtend für Boote mit mehr als 15 kW)
  • EU-Konformitätserklärung ab Bootsbaujahr 1998
  • Nachweis über bezahlte Gebühren
  • Informationskarte für Nautiker (INFO 101)

Vor der Ausreise ist das Boot beim Hafenamt unbedingt auszuklarieren.

Einreise auf dem Landweg

Wird das Schiff auf dem Landweg nach Kroatien transportiert, muss es, bevor es zu Wasser gelassen wird, beim Hafenamt einklariert werden. Eine Crewliste ist in diesem Fall nicht erforderlich.

Kroatien – Bootsführerschein

In Kroatien wird für jedes motorisierte Boot ein Bootsführerschein, der Boat Skipper B benötigt. Auch für nicht motorisierte Boote von über 2,50 m Länge – Ruder-, Paddelboote und Surfbretter sind ausgenommen – wird ein Bootsführerschein verlangt. Der deutsche Sportbootführerschein See wird in Kroatien akzeptiert. Damit dürfen allerdings nur Boote und Yachten bis zu 30 BRZ, etwa 18 m Länge geführt werden. Für größere Sportboote ist in Kroatien der Yachtmaster A bis 100 BRZ/GT, der Yachtmaster B bis 500 BRZ/GT oder der deutsche Sportseeschifferschein See vorgeschrieben.

Es muss allerdings „See“ auf dem Sportbootführerschein stehen; darauf wird geachtet. Die Person am Steuer muss mindestens 18 Jahre alt sein. Ein 16-jähriger Inhaber eines Sportbootführerscheins See darf in Kroatien nicht fahren.

Der kroatische Bootsführerschein, der Boat Skipper B mit UKW-See-Sprechfunk-Lizenz kann auch in Kroatien vor Ort erworben werden. Mit einem entsprechendem Kurs und guter Vorbereitung kann nach Zahlung der entsprechenden Prüfungsgebühr, die theoretischen Prüfung vor altgedienten Hafenkapitänen erfolgen. Nach bestandener Prüfung wird noch am selben Tag, eine vorläufige Bescheinigung bzw. das Boat Skipper B Patent ausgestellt.

Wichtig:

Der kroatische Bootsführerschein wird – bei Wohnsitz in Deutschland – nicht anerkannt. Versicherer verweigern in der Regel die Erstattung eines Schadens.

Kroatien – nützliche App

Die App „Nautical Info Service Croatia“, herausgegeben vom kroatischen Ministerium für Seefahrt, Verkehr und Infrastruktur (MPPI) ist eine kostenlose Dienstleistung zur Steigerung der Sicherheit auf See. Sie bietet aktuelle Wetterberichte, eine Notruffunktion sowie Informationen über Marinas, Bojenfelder, Tankstellen, Hafenämter u.v.m. Sie funktioniert online.

Kroatien – Tauchsport

Die Bürger der Republik Kroatien sowie auch ausländische Bürger dürfen nur tauchen, wenn sie im Besitz eines gültigen Taucherausweises sind. Außer im Falle eines praktischen Teiles einer Taucherausbildung, bevor Sie einen vorläufigen Tauchausweis erhalten haben.

Für den Tauchsport gibt es spezielle Vorschriften. Gerätetauchen ist nur bei den örtlichen Tauchschulen erlaubt. Wer privat mit Flasche tauchen will, muss zuvor eine kostenpflichtige Genehmigung einholen und vor Ort mit Flagge A des internationalen Flaggenalphabets auf Taucher im Wasser hinweisen.

Der kroatische Taucherverband ist verpflichtet, jede Person, der ein Taucherausweis ausgestellt wird, über jene Gebiete in Kenntnis zu setzen:

  • in denen Tauchen verboten ist,
  • in denen nur organisiertes Tauchen gestattet ist,
  • über wichtige Telefonnummern für den Fall eines Taucherunfalls,
  • sowie über andere wichtige Informationen in Bezug auf die Tauchbedingungen, die in dieser Geschäftsordnung und anderen entsprechenden Gesetzen und Vorschriften vorgeschrieben werden.

Kroatien – ein Boot chartern

Ein Charterboot darf nur von einem kroatischen Unternehmen ausgeliehen werden. Es ist strikt untersagt, privat Boote zu verleihen oder zu leihen. Zum Chartern eines Motorboots reicht der Boat Skipper B mit UKW-See-Sprechfunk-Lizenz aus, der Sportbootführerschein See ohne Short Range Certificate (SRC) ist nicht ausreichend. Auf Charter-Booten mit einem Funkgerät muss mindestens eine Person an Bord ein Seefunkzeugnis SRC besitzen. Zudem muss eine Funkbetriebsgenehmigung mitgeführt werden (kroatische Ship Station Licence). Für Segelboote wird entweder ein Führerschein für Segelyachten verlangt, der SKS-Schein oder das kroatische Küstenpatent.

Kroatien – Seegrenze – Hoheitsgewässer

Kroatien gehört nicht zum Schengen-Raum. Daher werden die Seegrenzen verstärkt kontrolliert. Wer per Boot oder Yacht die kroatische Seegrenze passiert, muss neben den üblichen Dokumenten auch eine Crewliste sowie die Ausklarierungspapiere vorlegen. Leider weigern sich die meisten italienischen Grenzbehörden, Ausklarierungspapiere für Yachten auszustellen. Mit einem Abstecher nach Slowenien lässt sich das Problem – aus Italien kommend – lösen.

Wer aus Kroatien ausreist, muss vorher ausklarieren und die Ausklarierungspapiere vorweisen können. Das gilt für jeden – auch kurzzeitigen – Grenzübertritt. Grenzverletzungen werden hart bestraft.

Kroatien – Fahr- und Verhaltensvorschriften

  • Motor- und Segelboote müssen einen Mindestabstand von 50 m zum Ufer einhalten.
  • Wer mit einem Motorboot von oder zu einem Ufer fährt, muss mit geringer Geschwindigkeit und den direkten Weg (rechtwinklig zur Uferlinie) im 50-m-Streifen einhalten.
  • Auch zu Berufsschiffen in Fahrt muss ein Abstand von mindestens 50 m gehalten werden.
  • Bei Badebetrieb muss ein Mindestabstand von 150 m zum Ufer eingehalten werden.
  • Rennboote, Jetski, Boote mit Jetantrieb und Luftkissenboote müssen mindestens 250 m Abstand zum Ufer halten.
  • Ruder-, Paddelboote, kleine Segelboote und Surfbretter dürfen nur in bis zu 500 m Abstand von der Küste fahren.
  • Auf Booten bis zu 2,50 m Länge dürfen sich höchstens zwei Personen aufhalten.
  • Schwimmer dürfen sich nur bis zu 100 m weit vom Ufer entfernen.  
  • In Häfen ist das Baden generell verboten.

Kroatien – Navigation zwischen den Inseln

Bei der Navigation zwischen den kroatischen Inselwelten sind gute Seekarten unbedingt notwendig. Es gibt zu viel Gefahrenstellen, z. B. Riffe und Untiefen. Eine Sportbootkarte aus einem renommierten Verlag ist preiswert, übersichtlich und einfach zu lesen; sie enthält ein Heft mit Revierinformationen, Hafenpläne, Informationen zu den Häfen und Fotos. Schauen Sie vor dem Auslaufen genauer hin, wo Flachstellen oder Felsen auf dem geplanten Törn lauern. Sollte Brücken voraus sein, prüfen Sie, ob Ihr Boot die Brücken schadlos passieren kann.

Befahren des Nationalparks Kornaten kostenpflichtig

Das Befahren des wunderschönen Archipels „Nationalparks Kornaten“ zwischen Zadar und Split ist kostenpflichtig. Das Ticket sollte bei einer Vorverkaufsstelle außerhalb des Nationalparks gekauft werden. Die Preise sind nach Bootslänge gestaffelt, beginnen bei über 30,- € pro Tag. Im Nationalpark gekaufte Tickets sind doppelte teuer.

Kroatien – Sport- und Freizeitfischerei

Die Sport- und Freizeitfischerei in Kroatien ist genehmigungs- und gebührenpflichtig. Eine Fischereigenehmigung kann in Sportfischereivereinen gekauft werden. Unterwasserfischerei ist nur mit Genehmigung und nur auf See erlaubt.  Bitte Fang-Vorschriften beachten, so dürfen Thunfisch, Schwertfisch und langschnäuziger Speerfisch nur mit Sondergenehmigung gefangen werden.

Kroatien – Übernachten an Bord

Die Nacht an Bord darf/kann man im Hafen oder in der freien Natur verbringen. Häfen erlauben die Auswahl zwischen etwa 50 modernen Marinas und Stadthäfen. Marinas bieten meist mehr Komfort als die Stadthäfen, haben dafür auch weniger Atmosphäre. Zahlen Sie die Hafengebühr selbst beim Hafenmeister, nicht warten, bis an Bord kassiert wird. Das kann bis zu 40 % mehr kosten. Eine Liegegebühr wird auch bei kurzem Anlegen fällig, wer länger als zwei Stunden bleibt, muss häufiger den vollen Tagessatz zahlen.

Kroaten – Liegen vor Anker oder an einer Boje

In der freien Natur bieten sich Bojenfelder oder das eigene Ankergeschirr an. Das Liegen an Bojen – und mancherorts sogar vor Anker – ist kostenpflichtig. Kleine Boote kommen längsseits, um zu kassieren. Sie kassieren nicht nur die Liegegebühr, sondern sind verpflichtet, gedruckte Quittungen auszustellen und den in Tüten verpackten Bord-Müll abzutransportieren.

Sobald das Schiff an einer Boje festgemacht hat, sollte mit einem kleinen Tauchgang das Grundgeschirr der Boje inspiziert werden. Es soll vorkommen, dass die Grundleine an einem umgekippten Betonklotz schon zur Hälfte durchgescheuert ist oder das ganze Grundgeschirr macht einen wenig Vertrauen erweckenden Eindruck. Wer Wert auf ungestörte Nachtruhe legt, wechselt zu einer anderen Boje. Der Festmacher wird nicht oben durch die Boje geführt, sondern durch einen Metallring unten.

Kroatien – Schutz der Meeresumwelt

Der Schutz des Meeres hat Vorrang. Es ist streng verboten, im Meer und an der Meeresküste öliges Wasser, Fäkalien im Meer zu entsorgen. Plastik-, Metall-, Glas- und anderen festen oder flüssigen Abfall wegzuwerfen, abzulagern oder abzulassen.

Strikt verboten ist es Werke archäologischen Fundstätten und historischen Ruinen zu beschädigen oder etwas zu entwenden. Entfachen Sie an Land kein Feuer, werfen Sie keine Zigarettenstummel oder brennbaren Gegenstände in die Gegend!

Für geschützte Meeresgebiete (Nationalparks und Naturparks) gelten besondere, stets einzuhaltende Ordnungs- und Verhaltensvorschriften.

Kroatien – Vorsicht bei Gefahr von Bora und Nevera

Auslaufen, wenn Bora oder Nevera angekündigt werden, ist gefährlich, dann drohen Böen in Orkanstärke. Selbst in Häfen, vor Anker und an Mooringbojen können Schiffe beschädigt werden.

Die sommerliche Bora

Die sommerliche Bora ist ein Fallwind aus den Bergen. Sie fällt schlagartig ein – zumeist ohne Vorwarnung und weht überall dort besonders heftig, wo Berge oder Senken nahe der Küste liegen. Bekannte Einfallspforten liegen bei Triest, an der Ostküste Istriens und bei Senj, Šibenik, Split, Ploce und bei Kotor. Berüchtigt ist die Bora im Velebit-Kanal. Die Bora kann Sturmstärke erreichen. Mal besteht die Bora aus einer plötzlichen, schweren Böe, mal weht sie ein bis zwei Tage lang. Wolken an Berggipfeln bedeutet – schnellstens einen sicheren Hafen ansteuern. Die Bora kracht aus den Bergen buchstäblich aufs Wasser, lässt Gischt aufspritzen. Kann Mut machen – je größer die Entfernung zur Küste, desto schwächer die Böen.

Kroatien – Nevera

Im Juni, wenn das Wasser langsam sommerlichen Temperaturen erreicht, muss auch mit der Nevera gerechnet werden. Nevera ist im Frühsommer gleich bedeutend mit Gewitter, Starkregen und Böen aus schnell wechselnder Richtung. Im Spätsommer kann eine Nevera wie ein Tornado mit vollen Orkanböen über das Wasser ziehen und auf schmaler Bahn schwerste Zerstörungen anrichten.

Kroatien – vor dem Auslaufen Wetterbericht besorgen

Eiserne Regel: vor dem Auslaufen immer den aktuellen Wetterbericht einsehen; er hängt in den meisten Marinas und Hafenmeistereien sogar auf Deutsch aus oder ist im öffentlichen WLAN verfügbar. Hat das Boot ein UKW-Funkgerät, so können Sie die aktuellen Wettermeldungen der kroatischen Küstenfunkstellen auf See empfangen – Kanäle 67, 69 oder 73.

Kroatien – Winde für Segler

Im Sommer weht der Wind in der Adria überwiegend schwach. In Küstennähe wird der Wind stärker durch lokale Effekte beeinflusst. So setzt bei Hochdrucklagen täglich zum frühen Mittag der typische Seewind, der Maestral ein.  Er kommt zumeist aus Nordwesten und frischt bis zum Abend stärker auf.

Kroatien – der Jugo

Im Frühsommer oder im Herbst kann der Jugo einsetzen, der vor Nordafrika Scirocco genannt wird, erkennbar an dem mitgeführten Saharastaub. Der Jugo kündigt sich mit einer Wolkenwand im Süden an; der Himmel wird langsam bedeckt, es wird schwül. Schließlich setzt feucht-warmer Südostwind ein, der schnell zunimmt. Wegen seiner langen Anlaufstrecke kann er ansehnliche Wellen auftürmen. Unbedingt beachten, der Jugo (Südostwind) kann binnen weniger Minuten seine Richtung ändern und sich in eine heftige Bora (Nordostwind) verwandeln. Der Jugo tritt häufiger in der Südadria auf; zudem weht er im Süden länger und stärker.