Lifebelt / Rettungswesten – Sicherheit im Doppelpack
Sicherheit an Bord von Segeljachten oder Sportboten ist nur bedingt ein zu diskutierendes Thema unter Mitgliedern einer Crew. Es reicht normalerweise zu wissen, das automatische Rettungswesten inklusive der Sicherheitsausrüstung an Bord verstaut und im Notfall greifbar sind.
Produkte, die der Sicherheit an Bord dienen, sind in den vergangenen Jahren ausgereifter und komfortabler geworden. Sicherheit im Offshore-Bereich hat einen stark veränderten Stellenwert bekommen. Betroffen sind nicht nur Rettungsinseln und Notsignale, sondern auch automatische Rettungswesten in Kombination mit Lifebelts.
Tragbare Sicherheit
Das Problem ist bekannt, Rettungswesten und alle, der Sicherheit an Bord dienenden Hilfsmittel, können nur Leben retten, wenn sie getragen, rechtzeitig angelegt werden. Das gilt für die robusten, preiswerten Feststoff-Rettungswesten genauso wie für die automatischen Rettungswesten mit ihrem unübertroffenen Tragekomfort.
Chance zum Überleben
Doch zur Sicherheit an Bord gehört mehr als die automatische Rettungsweste für jeden an Bord. Bei hoher See (7) bis sehr hohe See (8) bietet die Rettungsinsel die einzige und letzte Chance, bei Schiffsverlust zu überleben. In dieser Grenzsituation muss diese Sicherheitstechnik von der Crew unter Stress perfekt zu bedienen sein.
Am Gurt überleben
Der Lifebelt (der „lebensrettender Gurt“) ist ein Gurtgeschirr für die Sicherung von Seeleuten an Bord eines Wasserfahrzeuges. Er verhindert das Über-Bord-Gehen in kritischen Situationen.
Unter Bergsteigern und Klettersteig-Spezialisten gehört die „Berg-Variante“ des Lifebelt, der Klettergurt mit Klettersteig-Set zur Standard-Ausrüstung. Eiserne Regel ist, dass immer mindestens eine von zwei mit Karabinerhaken versehenen Sicherungsschlaufen am festen Sicherungsseil eingehängt sein muss.
Lifebelt auf See
Das Gurtgeschirr besteht aus breiteren Gurten, die unter den Achseln und gegebenenfalls unter dem Schritt durchgeführt und am Körper befestigt werden. Am Gurtgeschirr befindet sich ein D-Ring, daran wird ein Karabinerhaken der Sorgleine befestigt, das andere Ende wird an festen, sicheren Schiffsteilen eingehakt. Durch diese Verbindung soll verhindert werden, dass eine Person über Bord fällt, bei Schwerwetter über Bord gespült wird oder abstürzt.
Für die Freizeitschifffahrt ausgelegte Geschirre enthalten – im Gegensatz beispielsweise zu einem Klettergurt – nur einen dünnen Gurt zwischen den Beinen. Dieser soll lediglich verhindern, dass das Geschirr samt Weste über den Kopf rutscht, wenn der Träger ins Wasser fällt. Sitzgurte werden in aller Regel nur noch bei Arbeiten in der Takelage benötigt – vielleicht eine Fehleinschätzung, wenn bewusst wird welche Kräfte bei Sturm und Schwerer See freigesetzt werden, gestandene Männer durch die Gegend katapultiert werde.
Sorgleine
Die Sorgleine (Lifeline), ursprünglich ein kurzer Tampen, besteht heute meist aus einem Gurt aus Nylon oder einem ähnlichen Material mit zwei oder besser drei Karabinerhaken. Modelle mit drei Haken – einen am Anfang, einen in der Mitte und einen am Ende – erlauben ein Wechseln, ohne je die Sicherung komplett lösen zu müssen. Die Gesamtlänge der Sorgleine inklusive Haken darf 2 Meter nicht überschreiten.
Gurtgeschirr
Das Gurtgeschirr besteht aus Gurten, die unter den Achseln und gegebenenfalls unter dem Schritt durchgeführt und am Körper befestigt werden. Am Gurtgeschirr befindet sich ein belastbarer D-Ring, daran wird ein Karabiner-Haken der Sorgleine befestigt, das andere Ende wird an festen, gesicherten Schiffsteilen eingehakt. Das Einhaken soll verhindern, dass eine Person über Bord fällt, bei Schwerwetter auch über Bord gespült werden kann. Freizeit-Skipper verwenden Gurtgeschirre, die nur ein dünnerer Gurt zwischen den Beinen sichert. Der soll lediglich verhindern, dass das Geschirr mit der Rettungsweste über den Kopf rutschen kann, fällt der Träger ins Wasser.
Anwendung
Lifebelts werden insbesondere bei schwerer See sowie bei alleinigem Aufenthalt an Bord oder bei Arbeiten in der Takelage angelegt. Es gelten die gleichen Empfehlungen wie für das Tragen der Rettungswesten.
Zur sicheren Funktion muss ein Lifebelt in der Größe richtig eingestellt sein. Der Schrittgurt zwischen den Beinen muss fest sein, um ein Herausrutschen zu verhindern. Die Sorgleine muss jederzeit an einer sicheren und festen Stelle an Bord eingehakt sein. Sicher sind speziell dafür vorgesehene Ösen neben dem Niedergang und am Mast. Auf Deck kann es ein speziell dafür gespanntes Strecktau sein. Damit immer ein Karabinerhaken sicher eingehakt ist, bestehen sichere Modelle der Sorgleinen aus zwei Gurten mit je einem Karabiner.
Rettungsweste mit Lifebelt
Heute werden viele Rettungswesten – besonders automatische – mit integriertem Lifebelt ausgerüstet. Da bei kritischen Situationen ohnehin beides getragen werden soll, ist diese Kombination nützlich und bequemer zu tragen als zwei unabhängige Ausrüstungen. Schwere Unfälle auf See passieren meist durch Nachlässigkeit, Rettungswesten und Lifebelt werden viel zu spät angelegt. Was beim Autofahren zur Pflicht wurde, sollte auch an Bord gelten, vorbeugende Sicherheit, rettet Menschenleben.