Risiken und Unfälle mit dem SBF See: Ein kritischer Blick auf die Herausforderungen in kroatischen Gewässern
Praxisprüfung auf einem See vs. realistische Bedingungen am Meer
Der Sportbootführerschein See (SBF See) wird häufig als ausreichende Qualifikation für das Führen von Booten angesehen. Die Praxisprüfung für den SBF See wird jedoch meist auf ruhigen, vorhersehbaren Binnengewässern abgelegt. Diese künstlichen Bedingungen sind nicht repräsentativ für die Herausforderungen, die in offenen Meeren wie der Adria in Kroatien herrschen. Hier sind die Hauptprobleme und Risiken, denen Bootsfahrer mit einem SBF See in kroatischen Gewässern begegnen können.
Starke Strömungen und Tiden
In Binnengewässern sind Strömungen und Tiden meist minimal und vorhersehbar 😉 . Im offenen Meer, insbesondere in der Adria, können Strömungen jedoch stark und unvorhersehbar sein. Diese Strömungen erfordern fortgeschrittene Navigationsfähigkeiten und das Wissen, wie man sie nutzt oder ihnen entgegenwirkt. Ohne diese Kenntnisse kann es leicht zu Navigationsfehlern kommen, die zu gefährlichen Situationen führen.
Unvorhersehbare Wetterwechsel
Das Wetter auf dem Meer kann sich schnell und unerwartet ändern. Stürme und starke Winde können plötzlich auftreten und stellen erhebliche Risiken dar. Bootsführer, die nur in ruhigen Binnengewässern trainiert haben, sind oft nicht auf solche Bedingungen vorbereitet. Die Unfähigkeit, schnell und angemessen auf Wetteränderungen zu reagieren, kann zu schweren Unfällen führen.
Navigation durch enge Fahrwasser zwischen Inseln
Die kroatischen Gewässer sind bekannt für ihre vielen Inseln und engen Fahrwasser. Diese erfordern präzise Navigationsfähigkeiten und ein tiefes Verständnis der lokalen Gegebenheiten. Viele Touristen mit einem SBF See haben jedoch nur begrenzte Erfahrung in solchen komplexen Umgebungen. Das Fehlen dieser spezifischen Kenntnisse kann zu gefährlichen Fehlern führen, wie dem Auflaufen auf Untiefen oder Kollisionen mit anderen Booten.
Fehlende Funklizenz und Kommunikation
Ein weiteres großes Problem ist das Fehlen einer UKW-Funklizenz. In Kroatien muss bei Charterbooten mit Bordfunk mindestens eine Person an Bord ein Seefunkzeugnis (SRC) besitzen. Ohne diese Lizenz ist die effektive Kommunikation mit den Hafenbehörden und anderen Booten nicht möglich. In Notfällen kann dies zu verzögerten Rettungsaktionen und erhöhter Gefahr führen