SBF See

SBF See

Der Sportführerschein See (kurz: SBF See) ist die amtliche Erlaubnis für das Führen von Segelyachten und Motorbooten innerhalb des Geltungsbereichs der deutschen Schifffahrtsordnung. Wer ein Seefahrzeug mit einer Motorleistung über 15 PS führen möchte, benötigt diesen Führerschein in Deutschland zwingend. Dies gilt jedoch nur für Freizeit- und Sportboote, nicht aber für gewerblich genutzte Boote.

Anders als für den Sportführerschein Binnen gibt es beim SBF See keine Einschränkungen hinsichtlich der Rumpflänge. Er ist sowohl für das Führen von Motor- als auch von Segelbooten gültig, obgleich der Bereich Segeln nicht zu den Prüfungsinhalten zählt.

Darüber hinaus stellt der SBF See eine erforderliche Vorausbildung für weitere Führerscheine dar – wie zum Beispiel dem Sporthochseeschifferschein (SHS), dem Sportseeschifferschein (SSS) oder dem Sportküstenschifferschein (SKS).

Die wichtigsten Informationen zum Sportführerschein See

Grundsätzlich ists der Sportführerschein See innerhalb der Drei-Seemeilen-Zone der deutschen Schifffahrtsordnung gültig. Zu dieser gehören sämtliche deutschen Schifffahrtsstraßen innerhalb des Küstengebiets. Man darf mit diesem Schein also sowohl auf See als auch an der Küste entsprechende Boote führen. Mit einer Änderung vom 10. Mai 2017 wurde festgelegt, dass die beiden bisherigen Sportbootführerscheine Binnen und See nicht mehr einzeln, sondern nur noch als gemeinsamer Führerschein existieren. Seitdem wird der SBF-See offiziell als Sportbootführerschein inklusive des Geltungsbereichs Seeschifffahrtstraßen bezeichnet. Umgangssprach ist jedoch auch weiterhin die bisherige Bezeichnung SPF See geläufig.

Zulassung und Voraussetzungen für den SBF-See

Wer zum Beispiel gerne mit einer Motorsegelyacht die Ostseeküste entlangschippern möchte, benötigt dafür den Sportbootführerschein See. Zur Erlangung dessen sind allerdings gewisse Voraussetzungen erforderlich. So müssen dem Prüfungszentrum spätestens eine Woche vor dem Prüfungstag sämtliche wichtige Unterlagen zugestellt und die Gebühren bezahlt worden sein.
Grundsätzlich können in ganz Deutschland Segelschein-Prüfungen abgelegt werden – es gibt also keine Bindung an eine bestimmte Region. Hat man sich für einen Ort entschieden, kann der Antrag im Anschluss direkt online ausgefüllt und versandt werden. Wer es sich leicht machen möchte, überweist auch direkt die Gebühren für die Prüfung und schickt alle erforderlichen Unterlagen mit.

Das Mindestalter zum Ablegen der Prüfung für den SBF-See beträgt 16 Jahre. Minderjährige benötigen dafür zusätzlich eine Einverständniserklärung ihrer Erziehungsberechtigten. Weiterhin ist es erforderlich, im Vorfeld ein «Ärztliches Zeugnis für Sportbootführerschein-Bewerber» einzureichen. Dies geschieht aus dem Grund, dass Bewerber vor der Ablegung der Prüfung auf ihre Seetauglichkeit sowie auf die körperliche und geistige Eignung für das Führen eines Schiffs untersucht werden sollen.

Genauso wie auch beim Sportbootführerschein Binnen ist die Prüfung in zwei Teile unterteilt – je einen theoretischen und einen praktischen Teil. Bewerber können sich auf unterschiedliche Arten auf die Prüfung vorbereiten und so beispielsweise mit anderen Teilnehmern an einem Vollzeit-Kurs teilnehmen oder einen Online-Kurs belegen. Allgemein sind Online-Kurse preiswerter, allerdings muss man sich selbstständig auf die Prüfungsinhalte vorbereiten und auch selbstständig den praktischen Teil ererlenen. Zur theoretischen Vorbereitung ist es anzuraten, mindestens sechs Wochen zum Lernen einzuplanen Für Vorbereitung für den praktischen Teil sollte mindestens ein kompletter Tag auf einer Motoryacht zum Üben von Manövern eingeplant werden.

So viel kostet der Sportführerschein See

Weil jeder Mensch sich auf seine individuelle Weise auf den SBF vorbereitet, lässt sich nur schwer ein pauschaler Betrag für die Kosten des SBF See angeben. Die Gebühren variieren je nachdem, ob man an einem Online-Kurs teilnimmt oder ob man dafür eine Segelschule besucht. Als grobe Orientierung kann man sich jedoch bei den Prüfungskosten an rund 150 bis 250 Euro orientieren. Darin enthalten sind sowohl die Kosten für die ärztliche Bescheinigung (bis zu 50 Euro) sowie auch der Kauf eines Navigationsbestecks für die Navigationsaufgaben (bis zu 70 Euro). Die eigentliche Prüfungsgebühr hängt vom jeweiligen Bundesland ab, in dem die Prüfung abgelegt wird, beträgt jedoch in der Regel zwischen 60 und 80 Euro.

Die Prüfung für den SBF See: Ablauf und Aufbau

Wer sich gut auf die Prüfung vorbereitet, hat normalerweise keine Probleme mit der SBF See Prüfung. Die Prüfung für den SBF See ist in zwei Teile gegliedert: Es gibt je einen theoretischen und einen praktischen Teil. Grundlage des theoretischen Teils stellt dabei ein Multiple-Choice-Katalog aus insgesamt 72 Basisfragen und 213 seespezifischen Fragen dar. Dazu kommen 15 zusätzliche Navigationsausgaben. Es gibt insgesamt 15 unterschiedliche Fragenkataloge, die für die Teilnehmer alle im Voraus einsehbar sind. In der Prüfung wird dann einer davon bearbeitet.
Die Themengebiete der Fragenkataloge beinhalten unter anderem Fragen zu Themen wie der Wetterkunde, der Fahrzeugführung, der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung, der Seemannschaft oder der Kollisionsverhütung. Es handelt sich dabei um Multiple-Choice-Fragen mit vier Antwortmöglichkeiten, von denen nur eine korrekt ist. Bestanden hat den theoretischen Teil, wer maximal sechs Fragen falsch beantwortet. Weiterhin gehört eine schriftliche Navigationsfrage zum theoretischen Prüfungsteil, die ebenfalls korrekt beantwortet werden muss. Für die Theorieprüfung haben die Teilnehmer maximal 60 Minuten Zeit.

Nach dem theoretischen Teil folgt der praktische Teil der Prüfung. In diesem Teil wird das Wissen aus der Theorie in die Praxis umgesetzt. Unter anderem müssen die Teilnehmer Manöver auf Sportboote durchführen, Seemannsknoten knüpfen und weitere Aufgaben durchführen. Wichtig: Die Bewerber müssen selbst ein geeignetes Boot zur Prüfung bereitstellen.
Obgleich es sich beim SBF See um einen Führerschein für den Geltungsbereich innerhalb der deutschen Seeschifffahrtsordnung handelt, muss die Prüfung nicht unbedingt auf einer Seeschifffahrtsstraße erfolgen – auch Binnengewässer sind möglich.
Weiterhin müssen im Rahmen der Prüfung fünf spezifische Pflichtmanöver und zwei von insgesamt drei weiteren Manöevern mit der Bewertung «ausreichend» bestanden werden. Dazu gehören zum Beispiel das An- und Ablegen, das Rettungsmenöver, das Fahren nach Kompass und das Wenden auf engem Raum. Auch müssen mindestens sechs von sieben Knoten korrekt gebunden werden.

SBF See in Kroatien: Warum das Küstenpatent B in Kroatien eine Alternative zum SBF See ist

Das kroatische Küstenpatent ist eine immer beliebter werdende Alternative zum klassischen SBF See in Deutschland – das hat auch seinen Grund. Viele Menschen entscheiden sich aus Kostengründen für diesen deutlich günstigeren Schein. Dennoch stellt sich die Frage: Kann man auch mit einem kroatischen Bootsführerschein auf deutschen Gewässern Schiffe führen und ist er eine Alternative zum SBF See.

Die Antwort darauf lautet: Es kommt darauf an. Hat man seinen Wohnsitz innerhalb Deutschlands, benötigt man auch einen deutschen Bootsführerschein. Wer jedoch seinen Hauptwohnsitz aus dem Ausland in die Bundesrepublik verlegt, darf er durchaus bis zu einem Jahr mit dem kroatischen Küstenpatent auf deutschen Seen und vor der Küste fahren. Danach ist es ebenfalls erforderlich, die Prüfung für deutsche Gewässer abzulegen.

Beim kroatischen Bootsführerschein handelt es sich um eine Erlaubnis, in kroatischen Gewässern (12-Meilen-Zone) in- und ausländische Eigneryachten sowie kroatische Charteryachten zu führen. Dazu kommt: Weil Charterboote in Kroatien grundsätzlich als gewerbliche Schiffe gelten, müssen sie zwingend mit einer UKW-Funkanlage ausgestattet sein. In einer Chartercrew muss daher stets mindestens eine Person sein, die auch über eine Seefunklizenz verfügt. Wenn man sich dazu entscheidet, das kroatische Küstenpatent abzulegen, lohnt es sich, direkt das Küstenpatent B ink. UKW Funk zu wählen.
Mit dem kroatischen Küstenpatent ist man dazu berechtigt, sowohl Segel- und Sportyachten als auch Jet-Skis und Katamarane mit uneingeschränkter Motorleistung zu führen. Die einzige Vorgabe ist, dass der Wert von 30 GT/BRZ (Groß-Tonnage) nicht überschritten wird. Zur Erklärung: Führerscheine tragen in Kroatien allgemein die Bezeichnung «Patent».

Skriptum Küstenpatent

www.kuestenpatent-kroatien.at

Küstenpatent B inkl. UKW Funk
Küstenpatent B inkl. UWK Funk