Seemannsgeschichten

Seemannsgeschichten

Eine Seefahrt, die ist lustig… Zumindest solange, bis man in Kroatien als Skipper auf seinesgleichen trifft. In den insgesamt sechs Wochen, in denen ich mit meiner Segelyacht in kroatischen Gewässern unterwegs war, wurde meine Begeisterung über die wunderschönen Buchten und Strände des Landes durch das Verhalten der in den Häfen liegenden Crews mehr als getrübt.
Hilfe schien für die Bootsführer und Mannschaften dort ein Fremdwort zu sein. Auf der Insel Silba habe ich als einziger fünf jungen, unerfahrenen Skippern, die beim Anlegemanöver auf Unterstützung angewiesen waren, dabei geholfen, ihre etwa 40 Fuß lange Yacht an der Muring zu vertäuen.
Bedauerlicherweise kein Einzelfall. Auch auf Murter war ich mit meiner Hilfsbereitschaft allein auf weiter Flur. Statt den beim Ansteuern ihres Liegeplatzes überforderten Crews unter die Arme zu greifen, genossen einige arrogante Skipper bei einem Glas Wein sichtlich deren Unsicherheit.
Leider ebenfalls in den kroatischen Marinas häufig anzutreffen: Möchtegern-Kapitäne von der Sorte „große Klappe, nichts dahinter“. Wie in Pula der Hobby-Skipper mit der österreichischen FB3-Ausbildung. Wetterte gegen alle mit dem Kroatischen Küstenpatent, schwadronierte dafür aber – obwohl jedes Jahr selbst nur ein bis zwei Wochen auf See – über die große Welt des Segelsports.
Mein Aufruf an alle Skipper: Macht andere nicht schlecht und helft euch gegenseitig! Sonst vergeht einem ganz schnell der Spaß an diesem schönen Hobby.