Segeln auf der Hohen See – Probleme, die sich auftun

Es ist nicht leicht bei diesem Thema, die Übersicht zu behalten, denn Mögliches kann schnell zum „Unmöglich“ werden und trotzdem machbar sein. Die deutschen Küstengewässer haben ihre eigenen

Regelungen und Vorschriften.

Welchen Segel- Bootsschein brauche ich?

Beim Thema Segelscheine / Bootsschein verliert man heutzutage leicht die Übersicht. Früher, vor Zeiten, da gab es für Binnenseen den A-Schein, für handliche Meere und die große See den B-Schein und für die Offene See/ die Ozeane den C-Schein. All diese Segelscheine und Bootscheine waren freiwillige Verbandsscheine, nicht gesetzlich vorgeschrieben. Erst als der Gesetzgeber die Bühne betrat und mitmischte, wurde es unübersichtlich. Seitdem gibt es Pflichtscheine und freiwillige Segelscheine und Bootsscheine.

Gemein haben alle Scheine nur eines: Wer sie erwerben will, muss zuerst einmal jede Menge Theorie lernen und sich von Barem trennen.

Da gibt es Pflichtscheine

Gesetzlich vorgeschrieben sind die beiden Sportbootführerscheine. Für die Küstengewässer ist dies der „Sportbootführerschein See“ und für Binnengewässer (Flüsse und Seen) der „Sportbootführerschein Binnen“. Wer von der Polizei mit einem Segelboot/Motorboot kontrolliert wird, muss immer nur den Sportbootführerschein vorlegen, nur der ist gefragt. Nach Lage der Dinge ist Sportbootführerschein See ein reiner Motorbootschein. Trotzdem müssen Segler an der Küste den Schein vorlegen, wenn der Hilfsmotor mehr als 15 PS/11kW hat.

Funkschein

Diese Bootsführerscheine See sind günstig zu erwerben, haben aber einen Haken: Sie gelten nur für Boote ohne Funkgerät. Ist ein Funkgerät an Bord, benötigt der Skipper das Seefunkzeugnis SRC oder LRC. Das ist vorgeschrieben.

Pyroschein

Beim Sportbootführerschein See darf der Pyroschein nicht vergessen werden. Pyroschein wird der Fachkundenachweis nach Sprengstoffrecht genannt. In Deutschland wird er benötigt, wenn Fallschirmraketen an Bord sind. Fallschirmraketen steigen ca. 300 Meter hoch, brennen etwa 30 Sekunden lang und leuchten fast 40 Kilometer weit. Sie werden als gefährlich eingestuft. Charterboote an der deutschen Küste müssen laut Vorschrift Fallschirmraketen an Bord haben. Ohne Fachkunde könnten leicht Unfälle passieren, daher muss der Skipper den Pyroschein besitzen.

Freiwillige Segelscheine

Segler machen meistens zuerst den „Sportbootführerschein See“. Damit dürfen sie zwar an der Küste segeln, beherrschen es aber häufiger nicht. Eine Segelprüfung ist beim Sportbootführerschein See nicht vorgesehen. Segeln lernt man erst, wenn man den SKS-Schein macht, den Sportküstenschifferschein. Der SKS-Schein ist der Führerschein für Segeljachten. Der SKS-Schein ist ein freiwilliger Schein; die Polizei verlangt ihn nicht.

Schließlich gibt es noch den Sportseeschifferschein (SSS Schein) und

den Sporthochseeschifferschein (SHS Schein). Diese Scheine sind für Segler, die mit einer Segeljacht gewerblich tätig werden wollen und professionelles Niveau benötigen.

SKS-Schein – was heißt hier freiwillig?

So freiwillig macht man den SKS-Schein auch nicht. Die Polizei will ihn zwar nicht sehen, die Vercharterer von Booten aber schon. Wer eine Segeljacht ausleihen möchte, bekommt sie nicht mit dem Sportbootführerschein See. Vercharterer dürfen Segelboote nur an sachkundige Personen verleihen; Vercharterer verlangen daher den SKS-Schein, auch im Ausland.

Versicherungen verlangen den SKS-Schein, wenn sie einen größeren Schaden an einer Segeljacht erstatten sollen. Versicherungsverträge setzen ebenfalls die Sachkunde des Bootsführers voraus.

Eine alte Regel – die Theorie kommt vor der Praxis

Bei Bootführerscheinen spielt Theorie die Hauptrolle. Ohne Theorie geht nichts. Heute steht die Theorie im Mittelpunkt; beim Sportbootführerschein See erfordert die Theorie den größten Aufwand. Für den Sportbootführerschein See stehen viele Fragen an, die auf Antworten warten. Erst, wenn die Theorie bestanden ist, darf die Praxis Prüfung folgen.

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