Tag 50: Landtag – Besuch der Steinmetzschule in und Blick übers Meer – (110 km) / Fahrzeit ca. 8 Stunden
Wir unternehmen heute wieder einen der schon fast traditionellen Landausflüge mit dem Scooter. Über die Orte Sutivan, Supetar und Postira geht es die nördliche Küstenstraße entlang nach Pučišća, denn wir wollen die berühmte Steinmetzschule in Pučišća besuchen. Der schneeweiße Marmor aus Brač ist wegen seiner Farbe und seiner hohen Qualität weltweit bekannt und geschätzt. Marmor mit Bračer Herkunft findet sich unter anderem im Wiener Stephansdom und an der Fassade des Weißen Hauses im US-amerikanischen Washington. In der Klekarska Škola, der Steinmetzschule in Pučišća lernen junge Menschen unter der Anleitung von rund 20 Lehrern die Bearbeitung des edlen Gesteins mit Hammer, Meißel und anderen Werkzeugen und es bis hin zur Perfektion kunstvoll zu formen. Die Schule hat Tradition: schon 1909 wurden hier die ersten Schüler zu Steimmetzen ausgebildet. Doch schon die Römer wussten von der Besonderheit des weißen Steins und haben ihn für besondere Zwecke verwendet und in die (bis dahin bekannte) Welt exportiert. Noch heute zeugen zahlreiche prächtige Gebäude in Pučišća von dem Reichtum, den der Marmorstein dem Ort einst beschert hat. Wenngleich keine deutlichen Hinweise auf eine Besichtigungsmöglichkeit der Steinmetzschule hinweisen, ist es doch möglich, einen Einblick in die Ausbildung der Steinmetze zu werfen. Wir haben sehr viel Glück gehabt, denn heute ist gerade Donnerstag. Für alle anderen heißt es gut planen! Denn Führungen durch die Steinmetzschule in Pučišća werden nur an Donnerstagen angeboten.
Nach dem sehr interessanten Besuch der Steinmetzschule in Pučišća wollen wir auch das südliche Ende der Insel Brač erkunden und machen uns auf den Weg nach Bol, den südlichsten Ort der Insel. Von hier aus können wir Richtung Süden sogar wieder auf in Luftlinie nur rund 5 Kilometer entfernte Insel Hvar schauen und ihre langgezogene Schönheit bewundern. Massive Berge am so genannten Goldenen Horn von Brač machen von Bol nach Milna eine Rückfahrt auf kurzem Wege nahezu unmöglich. Nur die D115, teilweise als unbefestigte Serpentinenstraße gebaut, würde uns nach Hause bringen. Das wollten wir dann doch nicht, zumal wir kein Zeitgewinn machen würden. Also geht es auf gleichem Wege zurück über Gornji Humac und Pražnica auf die D113 Richtung Milna.
Kurz vor Donji Humac biegen wir von der D113 westwärts auf die D114 ab. Nun ist es nicht mehr weit bis nach Milna, wo uns nach 110 km auf dem Scooter bei schönstem Kaiserwetter ein schönes und wohlverdientes Abendessen in einem der zahlreichen Restaurants der Altstadt von Milna erwartet.