Tag 55: Von Marina Trogir nach Hafen Kaprije (Insel Kaprije) (32 sm) / Fahrzeit ca. 6,5 Stunden

Tag 55: Von Marina Trogir nach Hafen Kaprije (Insel Kaprije) (32 sm) / Fahrzeit ca. 6,5 Stunden

Von Trogir aus bewegen uns wir langsam weiter Richtung Nordwesten zur Insel Kaprije. Eine ganze Perlenkette von kleinen Inseln tut sich vor uns auf, als wir die Marina verlassen. Zwischen dem Festland und den Inseln Otok Devenik Veli und Drvenik Mali segeln wir zunächst ein ganzes Stück auf jener Route, die auch die Fähre vom kroatischen Split mit Richtung ins italienische Ancona nimmt. Es folgen steuerbords die Mini-Eilande Murvica, Kosmač Veli und Kosmač Mali, die von den Kroaten liebevoll mit dem Begriff „Otočić“ (zu deutsch etwa „Inselchen“) bezeichnet werden. Das folgende Otok Arkandel ist mit rund 500 m Durchmesser im Vergleich schon wieder etwas „größer“. Etwa bei Punta Planka auf Höhe der Ortschaft Ražanj ändern wir unseren Kurs von 270 Grad auf 320 Grad und steuern hier bereits die Insel Kaprije mit dem gleichnamigen Hafen an.

Es gibt auf Kaprije zwei Möglichkeiten zur Anreise mit dem Schiff: zum einen den eigentlichen Hafen und zum anderen die dem Festland zugewandte „Ostrica Marina“ als ausgewiesenen Sportboothafen. Beide Alternativen haben jeweils etwas für sich: während die Ostrica Marina etwas komfortabler ist und mehr, ist der Hafen Kaprije ursprünglicher und vermittelt einiges vom maritimen Leben und dem Alltag auf der Insel. Wir entscheiden uns für die eher urtümliche Variante und steuern den traditionellen Hafen an. Dieser gilt als sturmsicher, denn er ist von drei Seiten von recht hohen Hügeln umgeben. Schwell und unruhiges Wasser sind des nächstens also nicht zu erwarten. Ein weiterer Vorteil des Hafens sind die für kroatische Verhältnisse günstigen Liegegebühren im Vergleich zu den kommerziellen Marinas: pro Meter Schiffslänge (gemessen ohne Bugspriet) werden lediglich 20 Kuna fällig. Wir haben für unser 9 m langes Schiff also 180 Kuna bezahlt, das sind umgerechnet rund 25 Euro. An der Nordseite des Steges können wir nicht anlegen, diese muss für die Fähre freigehalten werden. Der Hafen bietet zwar keinen übermäßigen Komfort, aber Toiletten sind natürlich genauso vorhanden wie ein Landstromanschluss für jeden Liegeplatz. Der Zugang zum Wi-Fi ist ebenso kostenlos in der preiswerten Liegegebühr enthalten wie 100 Liter Wasser. Wer mehr braucht, zahlt pro 100 Liter Wasser 35 Kuna (entspricht rund 5 Euro) an den Hafenmeister. Da nur rund 10 Mooringplätze vorhanden sind und überdies der Hafen schon lange nicht mehr als Geheimtip gelten kann, empfiehlt sich eine frühzeitige Anreise, wenn man hier liegen will – nach 18 Uhr sind gerade in der Saison meist alle Plätze bereits belegt.
Koordinaten Hafen Kaprije: 43°41’11.6“N 15°42’30.0“E
An der Strandpromenade von Kaprije lässt es sich gut flanieren, der Hafen bietet gerade abends einiges an Leben, wenn die Einheimischen sich zum Boccia treffen. Die hier angesiedelten zahlreichen privaten Unterkünfte im Ort bieten auch Nicht-Apartmentgästen Speisen und Getränke an. Der Ort selbst ist mit seinen bis zu 400 Jahre alten Steinhäusern ebenfalls recht sehenswert.