Bootsbatterien – konzipiert für das nasse Element

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Bootsbatterien – konzipiert für das nasse Element

Bootsbatterien dienen kleineren, auch größeren Booten der Energieversorgung. Da Boote häufig starken Wellenbewegungen ausgesetzt sind, ist es unerlässlich, dass die Versorgungsbatterien rüttel- und auslaufsicher sind. Bevorzugt werden hier AGM– und Gel-Batterien, sie sind bei stärkerem Seegang höchst zuverlässig.

Die Unterschiede genauer betrachtet

Bootsbatterien sind in den meisten Fällen Bleibatterien – die geladenen Elektroden bestehen aus Blei und Bleidioxid. Schwefelsäure ist der Elektrolyt. Bleiakkumulatoren haben eine Lebensdauer von bis zu zehn Jahren, sind Zuverlässigkeit und haben günstige Preise. Nachteile sind das höhere Gewicht und die geringere Energiedichte.

Zwei verschiedenen Bauweisen – bei Blei-Akkus gibt es offene und geschlossene Systeme. Die offenen Systeme erlauben den Anteil des Wassers, der durch die Erhitzung verdampft, wieder zu ersetzen. Bei geschlossenen Systemen ist das nicht möglich, nicht erforderlich.

Bleiakkus von AGM- und Gel-Batterien decken überwiegend die Energieversorgung von Booten

Die AGM-Batterie ist ein geschlossener Akku, dessen Elektrolyt in ein Vlies aus Glasfaser eingebunden ist. Diese Technologie reduziert die Selbstentladungsrate der Batterie. Eine Aufladung ist nur alle sechs Monate notwendig. AGM-Batterien sind absolut auslaufsicher. Für kleinere Boote ist der Batterietyp besonders gut geeignet.

Das Vlies bietet außerdem den Vorteil, dass die Ionen deutlich weniger abgebremst werden als beispielsweise bei Gel-Akkus. Damit lassen sie sich schneller aufladen und können höhere Stromstärken bereitstellen und gegen höhere Belastungen widerstandsfähig. AGM-Batterien hingegen halten Tausende Aufladungen problemlos aus.

Vorteile im Überblick: hohe Ladefestigkeit – kein Nachladen im Winter erforderlich – geringer Innenwiderstand – unempfindlich gegen Tiefenentladung – hohe Zyklen Festigkeit.

Spezifische Eigenschaften von Bootsbatterien

Bootsbatterien unterscheiden sich bedingt durch den Verwendungszweck durch eine Reihe von Merkmalen, die Beachtung finden sollten.

Da wäre die Kapazität

Gemessen wird die Kapazität in Amperestunden (Ah) und gibt die Menge der elektrischen Ladung an, die eine Batterie speichern kann.

Die Reservekapazität definiert, wie viele Minuten eine Batterie noch Energie liefert, bevor sie unter das benötigte Spannungsniveau des Bootes fällt.

Kaltstartstrom bezeichnet den maximalen Strom, den die Batterie bei einer Temperatur bis zu -18° C für die Dauer von 30 Sekunden abgeben kann.

Die Leistungsstärke, die das Boot braucht

Zu ermitteln, wie viel Kapazität (Ah) die Batterien aufweisen müssen, kann man sich der simplen Rechnung bedienen.

Beispiel:

Leistung des Verbrauchers = 150 Watt – Batteriespannung = 15 Volt – Nutzungsdauer = 5 Stunden –

Sicherheitsfaktor bei Blei-Säure = 1,7, bei Gel-Säure = 1,4

Gesamtleistung des Verbrauchs dividiert durch die Batteriespannung. (150 Watt : 15 Volt = 10 A. Man erhält den benötigten Strom in Ampere (A). Die Nutzungsdauer des Verbrauchs wird mit dem benötigten Strom multipliziert. (5 Stunden x 10 Ampere = 50 Amperestunden). Diese Kapazität wird mit dem entsprechenden Sicherheitsfaktor multipliziert. (50 Amperestunden x 1,7 (Blei-Säure) = 85 Amperestunden oder 50 Amperestunden x 1,4 (Gel-Säure) = 70 Amperestunden)

Zusammenschaltung von Bootsbatterien

Wer die Kapazität oder Spannung erhöhen möchte oder muss, kann mehrere Batterien zusammen schalten.

Serienschaltung

Hier werden Batterien in Reihe geschaltet, d. h. der Minuspol der einen Batterie wird mit dem Pluspol der nächsten Batterie verbunden. Dadurch addieren sich die Spannungen der einzelnen Batterien, die Kapazität bleibt jedoch gleich.

Wichtig! Es dürfen nur Batterien in Reihe geschaltet werden, die die gleichen Kapazitäten aufweisen.

Parallelschaltung

Hierbei werden alle Pluspole sowie alle Minuspole miteinander verbunden. Dabei werden die jeweiligen Kapazitäten addiert, die Spannung bleibt jedoch gleich.

Pflege/Wartung

Bei der Suche nach hochwertigen Batterien für das Boot, besteht die Wahl zwischen verschiedenen Modellen. Für jeden Bedarf gibt es AGM- als auch Gel-Batterien. Sie zeichnen sich durch Stabilität, hohen Stromstärken und vielseitige Einsetzbarkeit aus.

Wichtig ist dabei stets, dass die Batterien richtig gelagert und gepflegt werden. So wird für einen langen Zeitraum Freude daran garantiert.

Lithium-Batterien für Bootstechnik

Vor- und Nachteile von Lithium gegenüber AGM

Einer der großen Vorteile liegt in der Entladetiefe und folglich der nutzbaren Kapazität. Lithium-Batterien können in der Regel bis 95 % entladen werden.  Die AGM-Batterien können je nach Technologie schon ab 50 % Entladung beschädigt und sollten nicht tief entladen werden.

Außer dem wiegen Lithium-Batterie etwa nur ein Drittel einer AGM-Batterie. Zudem haben Lithium Batterien mit bis zu 3000 Lade-Zyklen im Vergleich zu AGM Batterien mit meist 750 Zyklen eine höhere Lebensdauer. LiFePO4-Batterien können außerdem schnell geladen oder kurzzeitig nachgeladen werden, ohne dass sich die Performance verschlechtert. Augenscheinlich der einzige gravierende Nachteil ist der höhere Preis, der wesentlich höher ist.

Unterm Strich liegen die Vorteile klar bei der Lithium-Batterie, besonders dann, wenn man die Lebensdauer und Gewichtsvorteil mit einbezieht.

Die Empfehlung kann daher nur Lithium-Batterien lauten. Trotzdem könnten AGM Batterien für die gelegentliche Nutzung und aus der Kostensicht durchaus sinnvoller sein.

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