Tag 22: Dubrovnik Landtag
In unserer Box liegend, sind wir angesichts des lebendigen Treibens doch sehr froh, unsere Ankunft vorher per Funk reserviert zu haben. Einige Schiffe warten in der Schlange auf die Einfahrt in die Marina. Da es noch früh am Tage ist, wir ja ohnehin ein paar Tage bleiben möchten und keinen Wettbewerb irgendeiner Art gewinnen wollen, entspannen wir uns erst einmal. Der vom ACI (der kroatischen maritimen Vereinigung Adriatic Croatia International Club) geführte Hafen bietet zahlreiche Möglichkeiten, das Schiff zu pflegen und neue Vorräte zu bunkern. Neben der üblichen Infrastruktur wie Landstrom, Ver- und Entsorgungsstation (und mittlerweile gehört wohl auch Wi-Fi dazu) gibt es zahlreiche weitere Angebote: in der Marina selbst befinden sich mehrere Restaurants, ein Supermarkt, eine auf Yachten spezialisierte Reparaturwerkstatt, eine Tankstelle und ein Waschsalon. Sogar ein Swimming-Pool für den stets müden Skipper mit Küstenpatent fehlt nicht…
Unweit des Eingangs zur Marina liegt in unmittelbarer Nähe zum Supermarkt eine Bushaltestelle mit guter Anbindung, um per Bus in die Altstadt von Dubrovnik und abends (z.B. nach dem Genuss eines der herrlichen dalmatinischen Rotweine) auch wieder sicher zurück zum Boot zu gelangen. Wir nutzen das Bus-Angebot und fahren von der bekanntlich ja etwas außerhalb der Stadt gelegenen Marina direkt zum Pile-Tor, eines des an der westlichen Seite der Altstadt gelegenen, im 15. Jahrhundert errichteten Stadttors. Hier ist gleichzeitig auch die Endstation der Buslinie. Man kann also den rechtzeitigen Ausstieg gar nicht versäumen. Die rund 7 Kilometer lange Fahrt mit dem Bus kostet 15 Kuna (rund 2 EUR) pro Strecke und Person. Mit derselben Linie kann man abends auch wieder zur Marina zurückfahren.
Das Pile-Tor ist zugleich auch die erste Sehenswürdigkeit in der Altstadt Dubrovnik, die wir besuchen: es ist ein Teil der Stadtbefestigung, das steinerne Tor verfügt über eine hölzerne Zugbrücke, die früher wie bei einer Ritterburg jeden Abend hochgezogen wurde, um Angriffe von Feinden und das Eindringen von Bösewichten zu erschweren.
Von der Altstadt aus nehmen wir die Seilbahn, welche uns in 4 Minuten auf 800 Meter Länge rund 400 Meter weiter Richtung Himmel befördert und uns auf den Gipfel des Berges Srđ führt. Alternativ ist auch ein Auf- und Abstieg per pedes möglich. Dafür sollte man aber über generell gute Kondition verfügen, in jedem Fall festes Schuhwerk tragen und jeweils eine gute Stunde für Aufstieg und Abstieg einplanen. Nimmt man wie wir die Seilbahn, kann es zu Hochbetriebszeiten manchmal passieren, dass sich Schlangen an den Stationen der Seilbahn bilden, so dass man auf die nächste Fahrt etwas warten muss. Der Fahrpreis für die (behindertengerecht eingerichtete) Seilbahn beträgt für Auf- und Abfahrt 140 Kuna (rund 18,50 EUR) pro Person.
Von der auf der Bergstation gelegenen „Panorama-Bar“ hat man einen fantastischen Blick über die Bucht und die gesamte Region bis weit aufs Meer hinaus. Hier lassen sich auf der offenen Terrasse auch leckere Cocktails genießen! Drinnen geht es etwas gediegener zu, das Restaurant bietet Speisen an mit einem Blick durch die vollflächige Glaspanoramascheibe über die Altstadt von Dubrovnik, die Bucht und die vorgelagerte Insel Lokrum. Die Seilbahn fährt in den Sommermonaten Juni, Juli und August regelmäßig von 09:00 Uhr bis 24:00 Uhr. Nichts spricht also dagegen, einen der fantastischen Sonnenuntergänge Dalmatiens vom Berg aus anzuschauen. Wir genießen daher von luftiger Höhe aus abermals das malerische Naturschauspiel und ich als Skipper des Teams AC Nautik albere ein wenig mit der Sonne herum, indem ich unseren licht- und wärmespendenden Stern auf dem Foto „in die Hand“ nehme.
Adresse: Seilbahn Dubrovnik, Ul. kralja Petra Krešimira IV, Dubrovnik 20000, Kroatien, www.dubrovnikcablecar.com, Tel.: +385 20 325 393