Tag 33: Landausflug von Bar (Montonegro) nach Durrës (Albanien)
Der Besuch des dritten Landes während unseres Törns nach Kroatien und Montenegro steht an: Albanien. Das ehemals kommunistisch geprägte Balkanland war noch bis in die 1990er Jahre der große weiße Fleck auf Europas Landkarte. Nur wenig war der mitteleuropäischen Bevölkerung über das südosteuropäische Land, das sich seinerzeit komplett abschottete, bekannt. Seitdem hat sich in Albanien gesellschaftlich und wirtschaftlich fast alles geändert. Seit 2005 hat sich die Bevölkerung Albaniens mehr als verdoppelt. Das Land ist fortschrittlich geprägt. Albanien ist gemessen an seiner Bevölkerung ein sehr junges Land, der Altersdurchschnitt liegt mit rund 30 Jahren sehr niedrig.
Ursprünglich wollten wir natürlich mit der Princess of the Seas II, unserem Boot nach Durres fahren. Die Stadt Durrës an der albanischen Küste ist nach der nur 30 km entfernten Hauptstadt Tirana die zweitgrößte Stadt des Landes. Eine Recherche im Internet offenbarte uns aber den Eindruck, dass es mit dem Fortschritt für die Freunde des Segelsports noch nicht so weit her ist, wie wir uns dies gewünscht hätten. So verzichten wir also aufs Bootfahren und entscheiden uns dafür, Durrës auf dem Landweg anzusteuern, was sich dann auch definitiv als die richtige Entscheidung herausstellen sollte. Die Straßen sind alle in sehr gutem Zustand und auch sonst kann sich die Infrastruktur sehen lassen. In Durrës angekommen, sollte sich der Eindruck, den wir bereits online gewonnen hatten, bestätigen. Der Hafen ist nicht für Sportboote, sondern für die hier anlegende Autofähren von und nach den italienischen Städten Ancona, Bari, Barletta und Brindisi und für sonstige große Schiffe ausgelegt – wir hätten eine Leiter benutzen müssen, um von Bord zu gehen.
Von der fehlenden Infrastruktur für Sportboote abgesehen (oder wir haben sie schlichtweg übersehen), ist Durres eine schöne und preisgünstige Stadt. Das Preisniveau für Hotel und Verpflegung liegt rund 30-40 Prozent unter demjenigen in Montenegro. Das Hotel, in dem wir uns einquartiert haben, liegt direkt am Meer und kostet dennoch umgerechnet nur 35 Euro pro Nacht für ein Doppelzimmer. Unmittelbar neben dem Hotel gelegen, kann man am Strand, wenn man möchte, mit der Sonnenliege sprichwörtlich im Wasser liegen und sich die Füße vom warmen adriatischen Meer umspülen lassen. Auch Essen gehen ist im Land sehr preisgünstig: bereits für 20 Euro können zwei Personen mehr als satt werden – inklusive Getränken und bei Preisen von 1,40 Euro für einen griechischen Salat und gerade einmal 1 Euro für ein Bier nicht verwunderlich..
Der obligatorische Sonnenuntergang mit ungehindertem Blick auf das Wasser in Richtung Westen beendet unseren ersten Tag in Albanien auf eine Weise, wie es schöner (und romantischer!) nicht hätte sein können.