Das Wichtigste zum Sportbootführerschein See

Das Wichtigste zum Sportbootführerschein See

Egal, auf welches Gewässer es geht – wer mit seinem eigenen Boot oder eine, gecharterten Fahren möchte, benötigt einen entsprechenden Führerschein dazu. Für die Fahrt auf dem offenen Meer wird dabei ein Sportbootführerschein See, welcher auch als SBF See bezeichnet wird, benötigt. Für die Fahrt auf Binnengewässern wird wiederum der Sportbootführerschein Binnen benötigt, welcher auch als SBF Binnen bezeichnet wird.

Zusätzlich gibt es aber auch noch einige weitere Führerscheinarten. Nachfolgend wird auf die verschiedenen Führerscheinarten, deren Voraussetzungen, die Unterschiede in der Prüfung sowie einige Alternativen zum SBF See und SBF Binnen eingegangen.

Welchen Schein benötige ich wofür?

Generell wird ein Bootführerschein vorausgesetzt, wenn das eigene – oder gecharterte Boot über eine Leistung von mehr als 15 PS verfügt. Es kann hier nun zwischen dem Sportbootführerschein See und Binnen unterschieden werden: Der SBF See wird für die Fahrt auf dem offenen Meer benötigt, wobei der SBF Binnen für die Fahrt auf Binnengewässern benötigt wird. Wer weitere Bootführerscheine beantragen möchte, sollte beachten, dass der SBF See die Grundvoraussetzung dafür ist. Jeder Kapitän musste also einmal in seinem Leben den SBF See erwerben.

Sportbootführerschein See

Für die Fahrt auf das offene Meer ist der Sportbootführerschein See richtig. Benötigt wird dieser für motorisierte Segelboote sowie reguläre Sportboote mit einer Leistung von 15 PS oder mehr. Für die Länge der Boote wird bei dem SBF See keine Einschränkung gemacht, sodass diese theoretisch unlimitiert ist.

Sportbootführerschein Binnen

Auf Binnengewässern wird grundsätzlich der Sportbootführerschein Binnen benötigt. Dieser ist hier ebenfalls ab einer Leistung von 15 PS für motorisierte Segelboote oder Sportboote vorgeschrieben. Zusätzlich sollte beachtet werden, dass der SBF Binnen generell für Boote benötigt wird, welche eine Länge von weniger als 20 m aufweisen und auf Binnengewässern gefahren werden.

Auf dem Rhein, Teilbereichen der Spree sowie dem Bodensee gibt es hier sogar noch Sonderregelungen, denn hier ist der SBF Binnen bereits ab einer Leistung von 5 PS verpflichtend.

Sportküstenschifferschein SKS

Der Sportküstenschifferschein SKS wird zum Fahren von motorisierten Yachten oder Segelyachten in der Küstennähe benötigt. Unter der Küstennähe wird hier ein maximaler Abstand von 12 Seemeilen zum Festland verstanden. Generell wird dieser zum Fahren von gewerbsmäßig genutzten Sportbooten in der Küstennähe benötigt. Voraussetzung für den SKS sind der Besitz des SBF See und der Nachweis von mindestens 300 Seemeilen auf Yachten in Küstengewässern.

Sportseeschifferschein SSS

Mit dem Sportseeschifferschein, welcher auch als SSS bezeichnet wird, dürfen motorisierte Yachten oder Segelyachten, die gewerbsmäßig genutzt werden, in Küstennähe gefahren werden. Unter Küstennähe wird hier eine Entfernung von maximal 30 Seemeilen zur Küste verstanden. Zusätzlichen dürfen der gesamte Englische Kanal, die Nord – und Ostsee, der Bristolkanal, die Irische und Schottische See, das Mittelmeer und das Schwarze Meer mit dem SSS befahren werden.

Um den SSS zu erwerben, wird der SBF See vorausgesetzt. Zusätzlich müssen mindestens 1.000 Seemeilen mit dem SBF im Geltungsbereich Seeschifffahrtsstraße als Wachführer oder dessen Vertreter nachgewiesen werden.

Sporthochseeschifferschein SHS

Mit dem Sporthochseeschifferschein SHS dürfen alle Meere weltweit mit motorisierten Yachten oder Segelyachten befahren werden. Es handelt sich hierbei um den Führerschein, welche zum Fahren von gewerbsmäßig genutzten Sportbooten weltweit benötigt wird. Um den SHS erwerben zu können, wird der SSS vorausgesetzt. Zudem müssen als Wachführer nach Erwerb von dem SSS mindestens 1.000 Seemeilen auf Yachten im Seebereich nachgewiesen werden.

Voraussetzungen für den Erwerb der Bootsführerscheine Binnen und See

Die Voraussetzungen für den SBF Binnen und See fallen nahezu gleich aus: Zunächst sollte das Mindestalter beachtet werden, denn dieses kann sich je nachdem, ob der SBF für ein Segelboot oder motorisiertes Sportboot gemacht wird, unterscheiden: Für Segelboote beträgt das Mindestalter 14 Jahre. Für motorisierte Sportboote beträgt des Mindestalter hingegen 16 Jahre. Bei Minderjährigen muss außerdem eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten vorgelegt werden.

Weiterhin muss ein Tauglichkeitsnachweis für den SBF Binnen oder See erfolgen. Dieser stellt einen Nachweisen der medizinischen Tauglichkeit dar. Wie bei einem Kfz-Führerschein werden hier die Augen auf die Seestärke und die Unterscheidung zwischen Farben getestet. Zudem wird ein Test des Hörvermögens durchgeführt.

Wer bereits einen SBF besitzt und lediglich den SBF für einen anderen Geltungsbereich erwerben möchte, muss keinen Tauglichkeitstest vorlegen, sofern der bereits bestehende SBF nicht älter als 1 Jahr ist.

Zusätzlich muss ein Kfz-Führerschein vorgelegt werden. Alternativ kann auch ein polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt werden. Mit diesen Dokumenten wird die Zuverlässigkeit überprüft. Für Minderjährige entfällt diese Pflicht jedoch grundsätzlich.

  • Mindestalter: 14 Jahre (bei Segelboot) oder 16 Jahre (bei motorisiertem Sportboot)
  • Bei Minderjährigen: Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten
  • Nachweis der medizinischen Tauglichkeit
  • Vorlegen eines Kfz-Führerscheins oder eines polizeilichen Führungszeugnisses (entfällt bei Minderjährigen)

Wie läuft die Ausbildung zum Bootsführer ab

Wie bei jedem anderen Führerschein setzt sich auch die Ausbildung für den SBF Binnen oder See aus einem theoretischen und praktischen Teil zusammen. Dabei sind Theoriestunden aber nicht verpflichtend. Wer sich auf die Theorieprüfung vorbereiten möchte, kann dies sowohl in der Sportbootschule als auch online machen. Somit ist es jeder Person selbst überlassen, in welchem Umfang sie sich auf die Theorieprüfung von dem SBF vorbereitet. Dies gilt generell sowohl für den SBF Binnen als auch für den SBF See.

Für die Praxisstunden ist hingegen eine Mindestzahl vorausgesetzt. Diese müssen außerdem in einer Sportbootschule absolviert werden. Sobald die Mindestzahl an Praxisstunden erreicht wurde, kann die Praxisprüfung durchgeführt werden. Im Anschluss wird der SBF See oder Binnen ausgestellt.

Grundsätzlich unterscheiden sich die SBF See und Binnen in ihren Prüfungsfragen sowie in ihren Prüfungsanforderungen in der theoretischen und praktischen Prüfung.

Theorie und Praxis in der Sportbootschule

Die Theorieprüfung für den SBF See und Binnen unterscheidet sich in der Sportbootschule:

Sowohl für den SBF See als auch für den SBF Binnen werden insgesamt 7 Basisfragen gestellt. Anschließend werden jeweils 23 unterschiedliche See-Fragen und Binnen-Fragen gestellt. Für den SBF See gibt es außerdem zusätzlich eine Navigationsaufgabe, welche der Prüfling bestehen muss. Diese besteht aus 9 Teilaufgaben.

Praktische Prüfung für den SBF See

Die Praxisprüfung für den SBF See besteht aus 5 Pflicht-Manövern, welche bestanden werden müssen. Im Anschluss werden 3 von insgesamt 5 Wahlpflicht-Manövern ausgewählt. Von diesen müssen mindestens 2 bestanden werden. In der Praxisprüfung werden jetzt noch 10 verschiedene Knoten-Typen bereitgestellt, aus welchen 7 ausgewählt werden müssen. Mindestens 6 Knoten müssen innerhalb von jeweils 2 Versuchen erfolgreich absolviert werden und erklärt werden.

Praktische Prüfung für den SBF Binnen (Segelboote)

Die Praxisprüfung für den SBF Binnen für Segelboote unterscheidet sich grundsätzlich leicht von der Praxisprüfung für den SBF Binnen für motorisierte Sportboote. Zunächst müssen 3 Pflicht-Manöver abgeschlossen werden. Dazu gehören das Anlegen unter Segeln, das Ablegen unter Segeln sowie das Rettungsmanöver unter Segeln. Anschließend müssen 3 Wahlpflicht-Manöver ausgewählt werden, von welchen wiederum 2 bestanden werden müssen. Jetzt müssen genau wie bei der Praxisprüfung für den SBF See noch 6 Knoten absolviert und erklärt werden.

Praktische Prüfung für den SBF Binnen (motorisierte Sportboote)

Beim SBF Binnen für motorisierte Sportboote müssen zunächst 3 Pflicht-Manöver bestanden werden. Vor allem die Wahlpflicht-Manöver der praktischen Prüfung von dem SBF Binnen für motorisierte Sportboote unterscheiden sich von den Wahlpflicht-Manövern vom SBF Binnen für Segelboote. Auch hier müssen aber mindestens 2 Wahlpflicht-Manöver erfolgreich bestanden werden. Gleiches gilt für 6 Knoten.

Wie hoch sind die Bootführerschein Kosten?

Die Kosten für einen SBF See oder Binnen können sich auf ca. 500 bis 1.000 Euro belaufen und variieren daher stark.

Zunächst muss ein Blick auf die Kosten für die theoretischen Stunden geworfen werden: Erfolgen diese in einer Online-Schule, so belaufen sich die Gebühren auf 40 bis 50 Euro. In einer Bootsfahrschule belaufen sich die Kosten wiederum auf 100 bis 200 Euro – je nachdem wie viele Theoriestunden absolviert werden.

Die Praxisstunden in der Bootsfahrschule belaufen sich preislich auf rund 200 Euro. Die Prüfungsgebühren für die Praxisprüfung und Theorieprüfung belaufen sich insgesamt auf rund 150 Euro. Für den SBF Binnen entstehen außerdem noch zusätzliche Prüfungsgebühren in Höhe von ca. 100 Euro.

Zusätzlich entstehen noch Kosten für das Navigationsbesteck, ein ärztliches Attest, ein Funkzeugnis und einen Pyroschein, welche sich auf rund 255 Euro belaufen.

Fazit

Wer auf dem offenen Meer fahren möchte, ist mit einem SBF See bestens beraten. Wer hingegen Binnenschifffahrtstraßen befahren möchte, sollte auf den SBF Binnen zurückgreifen. Sollen sowohl der SBF See als auch der SBF Binnen gemacht werden, so ist es empfehlenswert, zunächst den SBF See zu absolvieren. Dann muss anschließend nämlich nicht mehr die Praxisprüfung für den SBF Binnen absolviert werden. Nicht zuletzt sollte beachtet werden, dass der SBF See eine Grundvoraussetzung ist, um höhere Führerscheinklassen wie den SKS, SSS und SHS zu absolvieren.

Als Alternative Sportbootführerschein in Kroatien machen

Alternativ zu dem SBF Binnen oder See kann auch der Sportbootführerschein „Küstenpatent B ink. UKW Funk“ in Kroatien gemacht werden. Dieser ist unter dem Namen Skipper Lizenz B oder Küstenpatent bekannt. Wer die Skipper Lizenz B in Kroatien absolviert, kann Boote mit einer Länge von bis zu 18 (30 Bruttoraumzahl) m in den meisten Mittelmeergewässern sowie den Gewässern vieler anderer Länder fahren. Wer in Kroatien das Küstenpatent inkl. UKW Funk als Alternative machen möchte, hat unter anderem den Vorteil, dass es dabei keine PS-Beschränkung gibt. Mit dem Küstenpatent ist man berechtigt, Motorboote, Motoryachten, Segelboote, Segelyachten und sämtliche Wassersportgeräte wie Jetskis zu fahren.

In Kroatien gibt es verschiedene Anbieter für den Sportbootführerschein. Es ist hier auch möglich, Intensivkurse oder Kurse auf Deutsch auszuwählen. In diversen Intensivkursen kann der Führerschein sogar innerhalb von 3 Tagen abgeschlossen werden. Im Anschluss wird dieser beim Hafenamt in Kroatien abgeholt. Die Kosten für den Sportbootführerschein in Kroatien sind in der Regel ca. 250 – 300 Euro.

Küstenpatent
Küstenpatent
Boat Skipper B

www.kuestenpatent-kroatien.at

Skriptum Küstenpatent

www.kuestenpatent-kroatien.at