Unsere Skippertipps für den Segeltörn in Kroatien
Die Kroatische Küste und die Inselwelt des Landes sind für Segler und Motorbootfahrer unbeschreiblich schön und vielfältig. Kroatien bietet nicht nur sauberes, glasklares Wasser, viele Buchten und Inseln, sondern auch bestens ausgebaute nautische Infrastruktur. Der nautische Tourismus boomt und trotzdem finden Crews immer noch einsame Ankerbuchten fernab von allem Trubel.
Berechtigung
Sie dürfen in Kroatien ein Boot führen, wenn Sie ein Küstenpatent und eine Seesprechfunkberechtigung besitzen. Wenn Sie Inhaber des kroatischen Küstenpatents sind, ist diese Berechtigung bereits inkludiert. Wie Sie Inhaber des Küstenpatents werden, können Sie hier nachlesen:
www.kuestenpatent-kroatien.at/Kuestenpatent-B.html
www.kuestenpatent-kroatien.at/Kuestenpatent/pruefungsfragen.html
Anker- und Liegeplätze
Segler und Motorbootfahrer haben Zugang zu zahlreichen Marinas, Stadthäfen, Bojenfeldern und kostenfreien Ankerbuchten. Für den Überblick gibt es zahlreiche Küstenhandbücher und nautische Führer. Das Standardwerk „888 Häfen und Buchten“ von Karl-Heinz Beständig sollte auf keinem Boot fehlen. Es handelt sich hier um einen Hafen- und Ankerplatzatlas, in welchem sämtliche Möglichkeiten zum Anlegen und Ankern angeführt sind. Weiters findet der Leser dort Restauranttipps oder Hinweise auf Ausstattung, Bodenbeschaffenheit, Umgebung und Liegeplatzkosten.
Wind und Wetter
Die verlässlichsten Informationen zum Wetter erhalten Sie vom Kroatischen Wetterdienst. Die Prognosen geben sehr genaue Auskunft über die Entwicklung von Wind und Luftdruck. Die Aladin-Prognosekarten (www.prognoza.hr/karte.php?id=aladin) des Wetterdienstes zeigen den Verlauf des Wetters für die kommenden drei Tage – was für die Planung der Reiseroute sehr vorteilhaft ist. Den kurzen Seewetterbericht gibt es auch in deutscher Sprache: www.prognoza.hr/jadran_n.html
Kulinarisches
In Kroatien speist man besonders fein. Je nach Region gibt es natürlich unterschiedliche Schwerpunkte. An der Küste werden den Gästen vor allem frischer Fisch und Meeresfrüchte aus Wildfang oder umweltverträglichen Fischzuchten aufgetischt. Dalmatien ist auch bekannt für seine Muschel und Austernfarmen. Fisch wird gegrillt oder als Brodet (eine Art Fischeintopf) serviert. Bekannt sind außerdem das „Schwarze Risotto“, das seine Farbe aus der Tinte des Tintenfisch erhält oder Nudelgerichte mit Meeresfrüchten.
Wer gerne Fleisch isst, darf sich auf eine traditionelle Pekka (meist Lamm, Ziege oder Kalb) freuen. Das Fleisch wird hier gemeinsam mit Kartoffeln und Zwiebeln unter einer Glocke in der Glut eines Holzofens gegart.
Die Kroaten sind auch hervorragende Bierbrauer und Winzer. Kosten Sie auch die Schnäpse und Liköre.
Auf den Inseln bieten viele Lokale Bojen oder Landliegeplätze mit Muringleinen an. Der Vorteil: Die Crew isst nicht nur frisch und landestypisch, die Liegeplätze sind dann auch kostenfrei.
Weitere Skippertipps
Um die Bojen besser fassen zu können, haben diese oft einen Ring an der Oberseite. So lässt sich die Boje einfach herausheben. Aber Achtung: Festgemacht wird nicht an diesem Ring, sondern besser unterhalb der Boje. Grundsätzlich sind die Bojenfelder sehr gut gewartet. Wissenswert ist aber, dass die Betreiber nicht für Schäden haften, die aufgrund einer mangelhaften Boje entstanden sind. Am besten überprüfen Sie das Bojengeschirr auf offensichtliche Abnutzung. Besonders wenn stärkerer Wind prognostiziert wurde.
Für den Schwumm zum Strand empfehlen wir, Badeschuhe zu tragen. Auch wenn es in einer Ankerbucht einmal etwas enger wird, und man eine Landleine anbringen muss, sollte man diese tragen. Denn in Kroatien lauern überall Seeigel. Der Tritt darauf ist überaus schmerzhaft und muss behandelt werden.
Während in den Marinas das Thema Ratten weniger zu beachten ist, macht es hingegen in einsameren Buchten oder bei unbelebteren Liegeplätzen Sinn, Vorkehrungsmaßnahmen zu treffen. Die ungebetenen Gäste kommen nachts lautlos über die Leinen an Bord. Wer deshalb ganz sicher sein möchte, befestigt Rattenabweiser an den Festmachern. Diese Scheiben drehen sich bei Berührung und werfen die Tiere ab. Haben Sie keine zur Hand, reicht eventuell auch das Abringen einer aufgeschnittenen Wasserflasche.
In letzter Zeit werden von der Küstenpolizei Papiere und Geschwindigkeiten verstärkt kontrolliert. Wir raten Ihnen, sich besonders im küstennahen Bereich an die vorgeschriebenen Maximalgeschwindigkeiten zu halten!