Verhaltensmaßnahmen in Notsituationen
Eine Notsituation liegt vor, wenn Leib und Leben einer Person gefährdet sind. Das kann ein Unfall sein, aber auch eine kriminelle Handlung, ein Angriff oder ein Überfall. Zu allererst ist zu sagen, dass das eigene Wohl und die eigene Gesundheit immer an erster Stelle steht, egal ob man Zeuge einer Straftat wird oder zu einem Unfall hinzukommt. Das oberste Gebot der ersten Hilfe bzw. der Hilfe in Notsituationen ist immer die eigene Sicherheit. Also lautet die erste Maßnahme in jedem Fall, sich zu vergewissern, dass für einen selbst keine Gefahr besteht. Das kann bedeuten, beim Unfall auf der Autobahn erst einmal zu schauen, ob nicht ein Auto angerast kommt. Es bringt nichts, im Eifer des Gefechts den Helden zu spielen oder gedankenlos zum Unfallopfer zu rennen. Als nächstes verschafft man sich den Überblick. Man atmet tief durch und nimmt sich einige Sekunden Zeit, um zu verstehen, was eigentlich das Problem ist. Ist jemand verletzt? Wer die Lage einigermaßen verstanden hat, darf gerne zu delegieren beginnen, wenn weitere Personen anwesend sind. Einer kann zum Beispiel einen Notruf tätigen, der nächste kann die Fahrbahn mittels Warndreieck sichern. Man selbst kann zur Hilfebedürftigen Person gehen. Verschaffen Sie sich einen Überblick! Setzen Sie den Notruf ab! Erst dann geht es weiter.
Genau genommen verpflichtet das Gesetz, in Notsituationen zu helfen. Hier lautet das Stichwort „unterlassene Hilfeleistung“. Viele Menschen haben Angst, sie könnten die Notsituation, zum Beispiel eine Verletzung, verschlimmern, wenn sie nicht sach- und fachgerecht helfen. Wenigstens ein Notruf bei Rettungsdienst oder Polizei sollte aber in jedem Fall getätigt werden. Weiter ist es wichtig zu wissen, dass man zum Beispiel beim Thema „Erste Hilfe“ gar nicht allzu viel falsch machen kann, wenn man überhaupt etwas macht. Wer nicht wenigstens versucht zu helfen, ist eventuell mit dafür verantwortlich, dass ein Geschädigter stirbt oder schwere Schäden davonträgt. Wer versucht, zu helfen, hat eine Chance diesen „worst case“ zu verhindern.
Zusammenfassend kann man sagen, dass „Ruhe bewahren“ die Schlüsselworte zur Hilfe in Notsituationen sind. Ruhe bewahren kann vor allem der, der routiniert ist. Es empfiehlt sich daher immer, zwischendurch Notsituationen nachzustellen, zum Beispiel in einem Erste-Hilfe-Kurs, denn helfen lohnt sich!