Welche Seemannsknoten werden für das Küstenpatent benötigt?
Für jeden Motorbootschein oder Segelschein wird sie benötigt: die Knotenkunde. Nachstehend erhalten Sie einen kleinen Einblick in die Knotentafel der AC Nautik, bei der jeder Knoten individuell ist und die jeder Sportschiffer blind beherrschen sollte.
Schifferknoten ‒ kleine Einführung in die Seemannssprache
Sie haben Interesse an einem Segelschein oder Motorbootschein? Dann helfen wir Ihnen, die Seemannssprache zu verstehen:
- Geknüpft wird stets mit einer Leine oder dem Tau. Diese Begriffe stehen synonym für Seil. Ein kurzes Stück Tau wird als Ende bezeichnet und Tampen bezeichnen das lose Ende der gesamten Leine. Schot nennt sich die Leine, mit der das Segel bedient wird.
- Herrliche Buchten erwarten Sie in der Küstengegend Kroatiens, die Sie mit Ihrem Bootsschein erkunden können; bei den Seemannsknoten steht dagegen die Bucht für ein Tau in U-Form.
- Die Bucht ist die Ausgangsbasis für das Auge, wozu die Tampen gekreuzt werden. Die Bezeichnung einfacher Törn steht synonym für das Auge.
- Für einen Rundtörn benötigen Sie einen Gegenstand, um den Sie die Leine eineinhalb Mal wickeln können.
- Bei einem Halben Schlag wird ein einfacher Törn, vom losen Part, über den stehenden Part, geschlagen. Der Schlag ist die vollständige Umwicklung und kann um einen weiteren Schlag ergänzt werden.
- Wird ein Tau stabil geknüpft, nennt sich das Knoten. Wird der Knoten erst durch einen weiteren Gegenstand stabil, bezeichnet man das als Stek oder Stich.
- Die Klampe, mit ihren zwei Hörnern, dient zum Befestigen des Seils, das wird dann von Skippern als Belegenoder Beschlagen einer Klampe bezeichnet.
- Auf Slip legen nennt der Seefahrer, wenn ein Knoten mit dem Legen einer Bucht fertiggestellt wird. Dadurch kann der Knoten, bei Bedarf, leichter gelöst werden.
Die Knoten im Überblick
Palstek ‒ das vielseitige Auge
Dieser Knoten fixiert das Auge. Verwendet wird er zum Befestigen der Yacht an einem Poller (das sind im Boden verankerte Pfähle), aber auch zur Rettung von Personen. Übrigens: Auch Bergsteiger, Rettungsleute oder Pfadfinder verwenden diesen Knoten.
Webeleinstek ‒ gesteckt, gelegt oder geworfen?!
Kann auch als Achterschlinge bezeichnet werden, dient zum Beschlagen einer Klampe beziehungsweise zur sicheren Befestigung der Fender. Als Fender werden die Kunststoffkugeln bezeichnet, die zum Schutz des Schiffes außen befestigt sind. Der Knoten kann direkt um den Gegenstand gesteckt werden oder er wird vorab in der Hand gelegt und anschließend geworfen (geworfener Webeleinstek). Vorsicht bei einseitiger Belastung des Knotens, denn dadurch kann er sich lösen. Spannung ist dagegen kein Problem für den Webeleinstek, dem Rundtörn mit zwei halben Schlägen.
Kreuzknoten ‒ verbindet zwei gleichwertige Leinen
In der Antike glaubten viele Menschen, dass der Heraklesknoten (so die damalige Bezeichnung für den Kreuzknoten) mystische Eigenschaften besitzt. Doch im Laufe der Jahrtausende wussten die Seefahrer den kleinen Knoten beim Raffen der Segel zu schätzen, indem sie damit das überschüssige Tuch leicht bändigen konnten.
Doppelter Schotstek ‒ steht ständig unter Zug
Der Schotstek wird zur Verknüpfung eines dicken Taus mit einer dünnen Leine verwendet, wobei der dicke Tampen die Bucht bilden muss. Für den Doppelten Schotstek wird mit dem dünnen Seil die Bucht zweimal umrundet und nochmals durchgesteckt. Für starke Beanspruchungen wird zusätzlich ein Slip gelegt. Eine Besonderheit dieses Knotens ist, dass er den Zug benötigt, um sich nicht zu lösen.
Ankerstek ‒ auch ein Anker benötigt Halt
Dazu wird die Leine durch den Ankerring geführt und mit dem Ankerstek beziehungsweise Roringstek verknotet. Eignet sich auch für die Ringe an der Hafenmauer, da dieser Knoten das Seil vor dem Durchscheuern schützt. Die Leine wird einfach mit einem eineinhalbfachen Rundtörn am Ankerring fixiert. Je nach Bedarf wird der Roringstek dann noch zusätzlich gesichert, eventuell mit einem Palstek.
Einfacher Überhandknoten ‒ zum Verdicken des Endes
Diesen Knoten kennt jeder Mensch aus dem Alltag. Zum Beispiel wird er am Ende eines Fadens gebunden, damit dieser beim Nähen nicht durch den Stoff rutscht. In der Schifffahrt gehört er zu den einfachen Stopperknoten und wird für das Verdicken des Taus verwendet oder um dieses zu beschweren. Dazu das Ende der Leine, um den stehenden Part binden ‒ fertig. Benötigt wird diese künstliche Verdickung, um mit den Händen besser Halt auf der Leine zu finden oder damit diese nicht durch eine Öffnung davonrutscht.
Doppelter Überhandknoten ‒ stärker und vielseitiger
Für den Doppelten Überhandknoten wird ein einfacher Überhandknoten gebunden und im Weiteren muss das lose Ende noch einmal durch das Auge gezogen werden. Gefestigt wird der Knoten, indem sanft an den äußeren beiden Tauenden gezogen wird. Genutzt wird er vielfach, zum Beispiel als Verbindungsknoten von zwei Leinen oder bei einer großen Krafteinwirkung auf den Knoten (unter anderem, wenn auf der Leine mit den Füßen gestanden wird).
Wurfleinenknoten und Affenfaust ‒ erschweren die Enden
Wird eine Bucht mehrfach umwickelt, dann durch das Auge gezogen und am langen Ende festgezogen, hat der Skipper einen Wurfleinenknoten fertiggestellt. Ebenso wurde die Affenfaust (ein Knoten am Ende der Leine) zum Werfen benutzt, ist jedoch aufgrund zahlreich erfolgter Verletzungen, nicht mehr als Wurfknoten im Einsatz.
Anglerschlaufe für glattes Nylon oder elastische Seile
Beim Segeltörn in Kroatien fangfrischen Fisch über dem Grill zubereiten und dann gemeinsam in den Genüssen schwelgen? Dazu benötigen Sie die Kenntnisse, über die Anglerschlaufe, mit der der Angelhaken befestigt wird. Dafür einen Überhandknoten auf Slip legen und die losen Tampen quer durch den Überhandknoten durchstecken. Nicht vergessen: Vorab muss der lose Tampen, über den festen Tampen, geführt werden.
Werden Sie zum Schifferknoten-Profi
Nach den trockenen Theorien bietet Ihnen die AC Nautik eine erfrischende und leicht verständliche Praxis, zum schnellen Erlernen der Knotenkunde, in dem jeweiligen Küstenpatent Kurs, an. Anschaulich werden Ihnen die handwerklichen Fertigkeiten erklärt und gleichzeitig erhalten Sie interessante Geschichten und Details, zu den seemännischen Knoten, die bereits seit Tausenden Jahren untrennbar mit der Schifffahrt verbunden sind.